ESRS E1 Klimawandel [E1] Klimawandel
Angabepflicht |
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Bezeichnung mit Referenz |
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E1 GOV-3 |
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Einbeziehung der nachhaltigkeitsbezogenen Leistung in Anreizsysteme |
E1 IRO-1 |
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E1 SBM-3 |
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E1-1 |
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E1-2 |
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Konzepte im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel |
E1-3 |
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E1-4 |
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Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel |
E1-5 |
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E1-6 |
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THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen |
E1-7 |
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E1-8 |
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Interne CO2-Bepreisung (nicht wesentlich) |
E1-9 |
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Erwartete finanzielle Effekte wesentlicher physischer Risiken und Übergangsrisiken sowie potenzielle klimabezogene Chancen (Nutzung der Phase-in-Option) |
Unsere Auswirkungen, Risiken und Chancen [E1 SBM-3] Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell
Anpassung an den Klimawandel
Der Klimawandel und seine Auswirkungen beeinflussen Fresenius unmittelbar: In unseren Einrichtungen bereiten wir uns seit mehreren Jahren auf steigende Temperaturen vor, ebenso wie auf die Zunahme von Starkwetterereignissen. Unser Anspruch ist es, die Gesundheit von Patientinnen und Patienten und unserer Arbeitskräfte bestmöglich zu schützen. Überschwemmungen, massive Regenfälle und hohe Temperaturen bergen kurz-, mittel-, aber auch langfristig bei uns und unseren Lieferanten das Risiko für Unterbrechungen der Geschäftstätigkeit und Produktionsausfälle. Um eine unterbrechungsfreie Produktion und reibungslose Versorgung in unseren Einrichtungen sicherzustellen, müssen wir daher Maßnahmen in unserem eigenen Geschäft sowie entlang der Wertschöpfungskette ergreifen. Damit möchten wir die sich daraus ergebenden kurz- und mittelfristigen Chancen nutzen, unsere Geschäftskontinuität sichern, Geschäftsmöglichkeiten ausbauen und Wettbewerbsvorteile erreichen.
Die negativen Folgen des Klimawandels sind nicht nur in unserem direkten operativen Geschäft spürbar. Extreme Wetterereignisse beeinflussen auch die Lebensbedingungen unserer Arbeitskräfte sowie der Patientinnen und Patienten: Hitzewellen z. B. belasten ältere und erkrankte Menschen und können deren Sterblichkeitsrate erhöhen, die zunehmende Konzentration von Luftverschmutzung fördert Atemwegserkrankungen und durch die Veränderung des Klimas können durch Insekten übertragbare Krankheiten in neue Regionen gelangen. Mit der Bereitstellung entsprechender medizinischer Versorgung und Forschung leisten wir einen tatsächlichen positiven Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel und die notwendige Prävention gegen bzw. Behandlung von klimabedingten Erkrankungen.
Klimaschutz und Energie
Unsere Produktionsprozesse und der Betrieb von Gesundheitseinrichtungen erfordern Energieaufwand – insbesondere für Sterilisation sowie Kühlungsprozesse. Der derzeitige Verbrauch fossiler Energieträger und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen haben sowohl in unserer vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette als auch in unserem eigenen Geschäftsbetrieb tatsächliche negative Auswirkungen auf die Umwelt. Aus unserem Energieverbrauch ergeben sich zudem mittelfristige finanzielle Risiken. Die Zeit, die wir zur Umstellung unserer Prozesse benötigen, kann zu Wettbewerbsnachteilen führen. Außerdem können die Betriebskosten steigen, wenn wir z. B. den Kauf von Ökostromzertifikaten erwägen sowie höhere Investitionsausgaben in neue Technologien tätigen müssen. Auch mögliche erhöhte CO2-Steuern stellen ein finanzielles Risiko dar, sollten wir unsere Emissionen nicht reduzieren können.
Gleichzeitig kann mittelfristig die Herstellung energieeffizienter Produkte und Dienstleistungen sowohl für unser eigenes Geschäft als auch in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette zu Chancen bzw. Marktvorteilen führen. Denn unsere Stakeholder erwarten, dass neue Produkte und Dienstleistungen zur Reduktion klimabedingter Auswirkungen beitragen. Zudem kann mittelfristig unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigen, wenn wir unsere Nachhaltigkeitsleistung weiter verbessern. Denn für Beschäftigte spielt bei der Arbeitsplatzwahl die Nachhaltigkeit eines Unternehmens eine zunehmend wichtige Rolle.
Durch die Nutzung sowie Erzeugung erneuerbarer Energien, die Elektrifizierung fossiler Energiequellen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung können wir unsere Treibhausgasemissionen reduzieren. Entsprechende Aktivitäten setzen wir seit mehreren Jahren um. Auch im Bereich der Wertschöpfungskette wirken sich diese Maßnahmen auf unsere Scope-3-Emissionen aus. Mittel- bis langfristig können wir so weniger Treibhausgasemissionen freisetzen und einen tatsächlichen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Klimaschutz bringt mit Energieeffizienzmaßnahmen letztlich auch unternehmerische Chancen mit sich, da wir mittelfristig Kosten einsparen können.
Übergangsplan für den Klimaschutz [E1-1] Übergangsplan für den Klimaschutz
Übergangsplan für den Klimaschutz
Als Gesundheitskonzern sind wir uns unserer Rolle in der Gesellschaft auch hinsichtlich des Klimaschutzes bewusst. Daher möchte Fresenius bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. Das bedeutet, dass wir unsere Emissionen über Scope 1 bis 3 so weit wie möglich reduzieren. Die übrigen unvermeidbaren Emissionen möchten wir ausgleichen und evaluieren dafür kontinuierlich mögliche Maßnahmen, wie z. B. Kompensationsmaßnahmen zur dauerhaften Entnahme von CO2. Gleichzeitig sind unsere direkten Hebel beschränkt, da Anpassungen unseres Geschäftsmodells immer mit der gesundheitlichen Versorgung unserer Patientinnen und Patienten im Einklang stehen müssen. Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, legen wir daher den Schwerpunkt auf Dekarbonisierung durch die Nutzung erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen sowie Technologieumstellungen in der Produktion von Fresenius Kabi. Neben dem Einsatz von neuen Technologien arbeiten wir eng mit Partnern in der Wertschöpfungskette zusammen, um branchen- und sektorübergreifend deren Dekarbonisierungsfortschritte zu nutzen, z. B. für Rohstoffe mit einem niedrigeren CO2-Fußabdruck oder emissionsärmerer Logistik.
Das von Fresenius festgelegte Klimaschutzziel (siehe in diesem Themenstandard Abschnitt E1-4 / E1-7 Unsere Ziele und Ambitionen) steht im Einklang mit dem wissenschaftlichen Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die globale Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Wir identifizieren emissionsintensive Tätigkeiten und leiten daraus Reduktionsmaßnahmen ab. So führen wir z. B. neue Technologien mit geringeren Umweltauswirkungen ein, was die Energieeffizienz unserer Prozesse verbessern und zu einem geringeren Treibhausgasausstoß führen kann.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Produktionsstätten, die aufgrund ihrer Emissionen maßgeblich zu unserem CO2-Fußabdruck beitragen. So können wir Maßnahmen und entsprechende Budgets priorisieren, die eine zeitnahe Reduktion von Emissionen vorantreiben. Zudem arbeiten wir an der Verbesserung unseres Lieferantenmanagements und haben eine erste Hotspot-Analyse zur Identifizierung der CO2-intensivsten vorgelagerten Lieferanten und Warengruppen durchgeführt.
Für die Umsetzung unseres Übergangsplans haben wir darüber hinaus fünf zentrale Dekarbonisierungshebel identifiziert, auf die wir uns fokussieren:
- Ausbau erneuerbarer Energien: Ein wichtiger Hebel im Übergang zu einem Geschäftsbetrieb mit Netto-Null-Emissionen bis 2050 ist die Reduzierung der konzernweiten Stromemissionen. Daher werden wir den Einkauf von Strom aus erneuerbaren Energien schrittweise erhöhen, Prozesse elektrifizieren oder durch klimaneutrale Alternativen ersetzen.
- Steigerung der Energieeffizienz: Zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und von Prozessen messen wir die Leistung relevanter Energieverbraucher und vergleichen sie mit energieeffizienteren Anlagen. Auf dieser Grundlage sollen Optimierungen, Sanierungen oder Umrüstungen stattfinden.
- Brennstoff-, Technologie- und Prozesswechsel: Zur Senkung unserer Emissionen sehen wir vor, alternative Prozesse einzuführen, Energieträger durch erneuerbare Alternativen wie Biokraftstoffe zu ersetzen oder auf neue Technologien wie Wärmepumpen und Wasserstoff umzurüsten.
- Elektrifizierung der Fahrzeugflotte: Durch den Austausch von ineffizienten und kohlenstoffreichen Fahrzeugen durch elektrische Alternativen sowie den Ausbau der dafür benötigten Ladeinfrastruktur möchten wir unsere Emissionen reduzieren.
- CO2-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture and Storage): Emissionen, die wir durch die oben beschriebenen Hebel nicht vermeiden können, möchten wir ausgleichen. Dazu evaluieren wir kontinuierlich, welche Technologien sich für eine Kohlenstoffabscheidung und -speicherung eignen.
Im Berichtsjahr durchgeführte sowie geplante Maßnahmen sowie damit verbundene Treibhausgasemissionsreduktionen und Finanzen finden Sie in diesem Themenstandard im Abschnitt E1-3 Unsere Maßnahmen.
Wir haben unsere wichtigsten Vermögenswerte und Produkte und damit in Zusammenhang stehende gebundene Treibhausgasemissionen bewertet. In unseren Vermögenswerten und Produkten sind Emissionen gebunden, diese können wir jedoch reduzieren. Indem durch gezielte Maßnahmen kontinuierlich die Emissionen in unseren Anlagen und Gebäuden reduziert werden, verkleinert sich auch der CO2-Fußabdruck unserer Produkte. Im geplanten Pfad zur Erreichung des Klimaziels haben wir die gebundenen Treibhausgasemissionen berücksichtigt. Eine signifikante Veränderung der zu reduzierenden zukünftigen Emissionen ist durch die potenziell gebundenen Treibhausgasemissionen nicht zu erwarten. Auch die Auswirkungen von Wachstum sowie Akquisitionen auf unsere Emissionen werden in der Zielerreichung berücksichtigt. Die Emissionen unserer Vermögenswerte gehen teilweise mit transitorischen Risiken einher: Durch künftige Regulatorik wie eine CO2-Bepreisung können solche Emissionen einen finanziellen Einfluss haben. Derzeit ist allerdings nicht absehbar, dass das Erreichen unserer Klimaziele dadurch gefährdet wäre.
Übergangsrisiken werden im Rahmen der jährlichen Risikobewertung berücksichtigt. Sofern sich daraus notwendige Maßnahmen zur Gegensteuerung ergeben, werden diese entsprechend umgesetzt und in der zukünftigen Berichterstattung dargelegt.
Dennoch können externe Umstände eine zeitgerechte Erreichung des Emissionsreduktionsziels beeinträchtigen. Neue Technologien wie z. B. industrielle Stromspeicher oder Batterien für erneuerbare Energien liegen teilweise vor, allerdings sind diese noch nicht immer skalierbar oder können mit hohen Kosten verbunden sein. Zudem kommen bei neuen Technologien vermehrt seltene Erden zum Einsatz, die in ihrer Verfügbarkeit begrenzt sein könnten. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die zunehmende Elektrifizierung und der Bedarf an Grünstrom die Verfügbarkeit und die vorhandene Infrastruktur belasten. Ein mangelnder Ausbau könnte daher den Fortschritt in Richtung der Emissionsreduktionsziele verlangsamen. Zuletzt können globale Entwicklungen wie Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen, Pandemien, internationale Spannungen und regulatorische Unsicherheit die Zielerreichung verzögern oder hindern. Um dem entgegenzuwirken, versuchen wir, unsere Maßnahmen falls nötig frühzeitig an die jeweilige Situation anzupassen und so unsere geplanten Reduktionspfade einzuhalten.
Über unsere Ziele und Pläne (CapEx, CapEx-Pläne, OpEx), um unsere wirtschaftlichen Tätigkeiten an die in der Delegierten Verordnung (EU) 2021 / 2139 der Kommission festgelegten Kriterien anzupassen, berichten wir im Abschnitt Angaben nach Artikel 8 der Verordnung 2020 / 852 (EU-Taxonomie-Verordnung).
Im Berichtsjahr haben wir keine signifikanten CapEx-Beträge im Zusammenhang mit Wirtschaftstätigkeiten in den Bereichen Kohle, Öl oder Gas investiert.
Auf Fresenius trifft keine der in Artikel 12.1 in EU 2020 / 1818 genannten Angaben zu, weshalb der Konzern von den Paris-abgestimmten EU-Referenzwerten ausgenommen ist.
Der Übergangsplan ist in unsere allgemeine Geschäftsstrategie und Finanzplanung integriert. Die Bestandteile des Übergangsplans wie Maßnahmen und Projekte werden von den verantwortlichen Geschäftsführungsgremien im Rahmen der Budgetplanungen freigegeben. Das Klimaziel wurde vom Vorstand verabschiedet.
Das Basisjahr unseres Klimaziels für 2030 ist das Jahr 2020. Seitdem haben wir 27,2 % unserer Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen reduziert und sind somit im Einklang mit unseren Klimazielen. Im Berichtsjahr haben insbesondere Maßnahmen zum Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz zum langfristigen Erreichen der Klimaneutralität beigetragen. Weitere Informationen finden Sie in diesem Themenstandard im Abschnitt E1-3 Unsere Maßnahmen, im Abschnitt E1-4 / E1-7 Unsere Ziele und Ambitionen, sowie im Abschnitt Kennzahlen, E1-6 Treibhausgasemissionen.
Unser Ansatz [E1-2] Konzepte im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel
Richtlinie zum Umweltschutz
Beim Klima- und Umweltschutz lautet unser Anspruch: Wir wollen über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus Möglichkeiten ermitteln, um die Belastungen für Klima und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Unser Bestreben ist es, unsere Umweltschutzaktivitäten zu bündeln, um das Management unserer wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Energieverbrauch konzernweit zu steuern. Dazu haben wir im Berichtsjahr wesentliche strukturelle Maßnahmen getroffen. Neben Maßnahmen zur Umsetzung der vorgenannten Dekarbonisierungshebel im Zusammenhang mit unserem Übergangsplan haben wir eine konzernweite Richtlinie zum Umweltschutz implementiert. Sie schafft den Rahmen für unser zentrales Umweltmanagement.
In dieser Richtlinie legen wir unsere Grundsätze für fundierte Umweltmanagementpraktiken dar, geben einen Überblick über unsere Prioritäten im Bereich Umweltschutz und zeigen die Fokusthemen unseres Ansatzes auf. Diese sind: Klimaschutz, Wasser sowie Ressourcen und Kreislaufwirtschaft. Die Richtlinie soll dazu dienen, auf diese Themen und die definierten Auswirkungen, Risiken und Chancen abgestimmte Maßnahmen anzustoßen und umzusetzen. Mit diesem Rahmenwerk möchten wir zudem die Unternehmensbereiche motivieren, engagiert bei Anpassungsmaßnahmen mitzuwirken. Die Richtlinie soll weiterhin unsere Ambitionen für zunehmende Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien über das bereits erreichte Maß hinaus verankern. Auf der Konzern-Website www.fresenius.com/de ist die Richtlinie zum Umweltschutz öffentlich einsehbar.
Die Richtlinie zum Umweltschutz ist konzernweit gültig und von allen Unternehmensbereichen, eigenen Arbeitskräften sowie Dritten, die an unseren Standorten tätig sind, einzuhalten. In der Richtlinie legen wir auch unsere Erwartungen an die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette dar. Geschäftspartner sollen z. B. den dargelegten Ansatz zum Umweltschutz unterstützen und die Anforderungen einhalten, die in jeweils relevanten Dokumenten festgelegt sind.
Die Richtlinie zum Umweltschutz wurde vom Vorstand verabschiedet. Im Vorstand übernimmt das Vorstandsmitglied, das für die Ressorts Recht, Compliance, Risikomanagement, Sustainability, Personal (Arbeitsdirektor) und Corporate Audit sowie für den Unternehmensbereich Fresenius Vamed (nachfolgend Vorstand Sustainability) zuständig ist, die Steuerung strategischer konzernübergreifender Vorgaben zum Umweltschutz. Die Geschäftsführungen der Unternehmensbereiche haben die Verantwortung für die operative Unternehmensführung und gestalten, z. B. über einen Geschäftsverteilungsplan, deren Managementansätze und regeln die Zuständigkeit für Umweltthemen.
Weitere Konzepte zum Umwelt- und Energiemanagement
Über die konzernweite Richtlinie hinaus unterliegen alle Standorte den jeweiligen Vorschriften und Gesetzen vor Ort. Zusätzlich sind weitere interne Richtlinien zu Umweltschutzthemen wie dem Umgang von Beschäftigten mit Gefahrstoffen implementiert.
Da unterschiedliche Anforderungen an die Geschäftstätigkeit unserer Unternehmensbereiche bestehen, ist das in der Richtlinie zum Umweltschutz festgelegte Umwelt- und Energiemanagement dezentral und nach Geschäftsmodell der Operating Companies organisiert. Sie haben entsprechend zusätzlich lokale, regionale oder globale Managementsysteme eingerichtet. Managementhandbücher sowie Standardverfahrensanweisungen geben die Rahmenbedingungen für die lokalen Umwelt- und Energiemanagementsysteme vor. Diese schließen gegebenenfalls detaillierte Checklisten für die Bewertung von Umweltschutzmaßnahmen und Formulare zur Bewertung von Umweltrisiken ein.
Gemeinsame Grundlage für unsere Umweltmanagementsysteme bietet die Norm ISO 14001; für unser Energiemanagement die Norm ISO 50001. Wir lassen unsere Systeme von externen Partnern und Aufsichtsbehörden prüfen und erweitern die Anzahl der nach ISO 14001 und ISO 50001 zertifizierten Standorte.
Überwachungsprozesse
Wir prüfen die Wirksamkeit unserer Managementsysteme durch interne sowie unabhängige Audits. Die externen Zertifizierungsaudits erfolgen z. B. nach einem Multisite-Verfahren. Dabei wird eine repräsentative Stichprobe an Standorten jährlich geprüft. Im Jahr 2024 wurden in unseren Unternehmensbereichen die vorgeschriebenen Audits durchgeführt. Systematische Abweichungen wurden dabei nicht festgestellt.
Jeder Unternehmensbereich verfügt über Funktionen, die die jeweiligen Umweltauswirkungen überwachen und steuern. Sie analysieren umweltrelevante Schwachstellen, entwickeln geeignete Standardverfahren und setzen entsprechende Maßnahmen um. Außerdem unterstützen sie ihre zertifizierten lokalen Einheiten darin, Umweltziele effektiv festzulegen, diese zu überwachen sowie verbindliche Richtlinien für alle Einheiten zu erarbeiten und zu implementieren. Relevante Umweltdaten wie Verbrauchsdaten werden regelmäßig, z. B. quartalsweise, zur Leistungskontrolle an die zuständige Zentralfunktion berichtet. Treten signifikante Abweichungen von der bisherigen Leistung auf, leiten unsere Spezialistinnen und Spezialisten eine Analyse ein, werten diese aus und ergreifen bei Bedarf Korrektur- oder Vorbeugungsmaßnahmen.
Unsere Maßnahmen [E1-3] Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit den Klimakonzepten
Im Berichtsjahr standen im Zusammenhang mit den beschriebenen Dekarbonisierungshebeln vor allem die Themen Energieeinsparung und -effizienz sowie Prozessumstellungen, Umstellung auf Grünstrom und damit verbunden die Reduktion von entsprechenden CO2-Äquivalente-(CO2e)-Emissionen im Fokus. Die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen haben wir im Berichtsjahr implementiert, setzen sie derzeit um oder haben sie zur Umsetzung geplant und in unserer Budgetplanung bis 2027 berücksichtigt. Die Maßnahmen betreffen nur unsere eigene Geschäftstätigkeit. Im Einklang mit unserer Richtlinie zum Umweltschutz zahlen die Maßnahmen darauf ein, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und tragen zur Erreichung unserer Konzern-Klimaziele bei. Für die nachfolgend aufgeführten Maßnahmen wurden keine zusätzlichen über die regulären Budgetprozesse hinausgehenden wesentlichen finanziellen oder personellen Ressourcen eingeführt.
Weitere Informationen zu der durch unsere Dekarbonisierungshebel erzielten sowie erwarteten Reduktion unserer Treibhausgasemissionen sowie die unserem Übergangsplan zugewiesenen finanziellen Mittel sind der unten stehenden Tabelle zu entnehmen.
Erzielte Reduktion der Treibhausgasemissionen (2024)1 |
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zweistelliger Prozentwert der Emissionen des Basisjahres |
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Erwartete Reduktion der Treibhausgasemissionen |
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mindestens mittlerer einstelliger Prozentwert pro Jahr im Vergleich zum Basisjahr |
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Dem Übergangsplan zugewiesene finanzielle Mittel (2024–2027) (CapEx) |
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mittlerer zweistelliger Mio € Betrag |
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Dem Übergangsplan zugewiesene finanzielle Mittel (2024–2027) (OpEx) |
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niedriger einstelliger Mio € Betrag |
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Gesamtsumme aktueller dem Übergangsplan zugewiesener finanzieller Mittel (2024) |
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niedriger zweistelliger Mio € Betrag |
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Gesamtsumme zukünftiger dem Übergangsplan zugewiesener finanzieller Mittel (2025–2027) |
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niedriger zweistelliger Mio € Betrag |
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Ausbau erneuerbarer Energien
Wir beziehen einen großen Teil unserer Energie von externen Versorgern. Dies umfasst auch erneuerbare Energien aus z. B. Wasser-, Solar- oder Windkraft. Wir prüfen den möglichen Einsatz erneuerbarer Energien und erzeugen an zahlreichen Produktions- sowie Klinikstandorten über z. B. Biomassekessel und Solaranlagen eigenen Strom.
Die Verwendung von erneuerbaren Energien ist Bestandteil unserer Richtlinie zum Umweltschutz und ein wichtiger Baustein zur Erreichung unseres Klimaziels. Im Jahr 2024 haben wir rund 853.194 MWh Strom aus erneuerbaren Energiequellen innerhalb der eigenen Geschäftstätigkeit bezogen. Daneben nutzen wir Energie aus Photovoltaik- und Biomasseanlagen oder aus thermischer und elektrischer Kraft-Wärme-Kopplung sowie Pelletkesseln. Zudem haben wir kohlenstoffneutralen und kohlenstoffarmen Strom, Fernwärme und Fernkälte eingekauft.
Bis 2030 wollen wir unseren Strom soweit wie möglich aus erneuerbaren Quellen beziehen sowie durch Photovoltaikanlagen selbst generieren. Hierfür nutzen wir Energiestromverträge oder Energy Attribute Certificates (EACs). Stromverbräuche, die durch das unternehmerische Wachstum bis 2040 und 2050 entstehen, sollen ebenfalls aus Grünstromquellen stammen.
Fresenius Kabi hat im Berichtsjahr vier weitere Produktionsstätten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Insgesamt werden damit an 15 Standorten Photovoltaikanlagen betrieben, weitere sind für die nächsten Jahre budgetiert. Zudem haben wir Pilotprojekte in Krankenhäusern geplant, um auch dort an weiteren Standorten Strom selbst zu generieren.
Steigerung der Energieeffizienz
Entsprechend unserer Richtlinie zum Umweltschutz möchten wir Effizienzen in jeglichen Bereichen nutzen, um unsere Klimaziele 2030 und 2040 zu erreichen. Im Jahr 2024 haben wir dazu eine Vielzahl von Maßnahmen implementiert und / oder setzen diese gerade um.
Zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und von Prozessen nutzen wir ein verbessertes Anlagenmonitoring, um Ineffizienzen der Energienutzung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC) sowie Beleuchtung frühzeitig zu erkennen. Wir messen die Leistung relevanter Energieverbraucher und vergleichen sie mit energieeffizienteren Anlagen, um z. B. über eine Umrüstung zu entscheiden. Auf diese Weise werden sowohl effiziente als auch ökonomisch sinnvolle Lösungen eingesetzt. Zum Beispiel konnten wir HVAC-Einheiten im Jahr 2024 durch Überwachungsprozesse und technische Veränderungen, wie dem Einsatz effizienterer Elektromotoren, optimierter nutzen.
Im Produktionsbereich haben wir Effizienzmaßnahmen wie den Austausch von Technik und Pumpen, die Wiederverwendung von Kondensat und Energien, die Optimierung von Dampfverbrauch, der Vorbeugung von Leckagen sowie des Aufbaus von Druckluftsystemen umgesetzt, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Zudem haben wir Einzelteile ausgetauscht und Geräte durch effizientere Modelle ersetzt. Gekühlte und beheizte Maschinen haben wir durch Sanierungen in ihrer Leistung verbessert oder durch neuere Geräte ersetzt. Die zusätzliche Isolierung von Gebäuden und Technik, z. B. Rohren und Ventilen, hat ebenfalls zur Reduzierung unseres Energieverbrauchs im Jahr 2024 beigetragen.
Helios Deutschland hat im Jahr 2022 eine 100-Punkte-Checkliste erstellt, mit deren Hilfe die Kliniken Energieeinsparpotenziale identifizieren sollten. Zu den 100 Punkten der Checkliste zählen etwa Maßnahmen wie die Analyse und Optimierung der Gebäudebeheizung und der raumlufttechnischen Anlagen. Die Umsetzung der 100-Punkte-Checkliste wurde im Berichtsjahr fortgeführt, wodurch der Energieverbrauch reduziert werden konnte.
Im Rahmen unserer Ambitionen hinsichtlich Energieeffizienz und -einsparungen hat für uns dennoch die unterbrechungsfreie Energieversorgung immer oberste Priorität, um die Sicherheit von Patientinnen und Patienten sowie eine zuverlässige Produktion und Versorgung zu gewährleisten. Daran richten wir auch unsere Energiesparmaßnahmen aus.
Brennstoff-, Technologie- und Prozesswechsel
Bei der Bewertung von Brennstoff-, Technologie- oder Prozesswechseln zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen betrachten wir mehrere Faktoren. Für Investitionsentscheidungen in neue Technologien sind deren Verfügbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit relevante Kriterien.
In unseren Krankenhäusern steht u. a. das Ersetzen oder das Recycling von Narkosegasen im Fokus. Im OP-Saal genutzte Narkosegase werden über das Abluftsystem an die Außenluft abgegeben – und wirken dort klimaschädlicher als CO2. Narkosegase verursachen einen relevanten Teil der Treibhausgasemissionen einer Klinik und das Ersetzen oder das Recycling von Narkosegas sind folglich ein großer Hebel im Umwelt- und Klimaschutz. Im Berichtsjahr haben wir weiter daran gearbeitet, Narkosegase in unseren Krankenhäusern durch umweltfreundlichere Gase zu ersetzen bzw. zu recyceln. Zudem wollen wir flüchtige Gase reduzieren und CO2-ärmere Alternativen nutzen.
An unseren Produktionsstandorten sind Projekte in der Implementierung, um den Dampfverbrauch zu reduzieren und Wärmepumpen zu installieren.
Elektrifizierung der Fahrzeugflotte
Im Berichtsjahr hat Fresenius Kabi begonnen sowohl weitere Fahrzeuge als auch Zugmaschinen im Werksverkehr durch elektrische Alternativen zu ersetzen. Zur Förderung der E-Mobilität bauen wir die Verfügbarkeit von Ladesäulen an unseren Standorten aus, um zukünftig die lokale Versorgung zu ermöglichen.
Monitoring und Erneuerung von Equipment
Im Jahr 2024 haben wir an Standorten Prozessüberwachungs- und Kontrollsysteme eingeführt, um den Verbrauch unserer Energiequellen besser zu steuern, die Datenqualität zu verbessern und ineffiziente Prozesse und Maschinen zu identifizieren. Wir haben eine Vielzahl von Maschinen (z. B. Kompressoren, Motoren, Pumpen) durch effizientere und emissionsärmere Alternativen ersetzt.
Unsere Ziele und Ambitionen [E1-4] Ziele im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel [E1-7] Abbau von Treibhausgasen und Projekte zur Verringerung von Treibhausgasen, finanziert über CO2-Gutschriften
In unserer Konzernrichtlinie zum Umweltschutz haben wir uns verpflichtet, unseren CO2-Fußabdruck zu verringern. Wir möchten unsere negativen Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren und haben uns Ziele zur Emissionsreduktion gesetzt, die im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen.
Unsere Konzern-Klimaziele1:
- Bis 2030 wollen wir die gesamten Scope-1- und Scope-2-Emissionen absolut um 50 % (brutto) im Vergleich zum Basisjahr 2020 senken.2
- Wir streben an, bis 2040 konzernweit Klimaneutralität zu erreichen. Das bedeutet, dass wir unsere absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 20203 um 100 % reduzieren möchten. Dazu möchten wir alle vermeidbaren CO2e-Emissionen eliminieren (mindestens 90 % Bruttoreduktion); unvermeidbare Emissionen (höchstens 10 %) planen wir durch Maßnahmen zur Reduzierung oder dauerhaften Entnahme von CO2 auszugleichen.
- Netto-Null bis 2050: Bis spätestens 2050 wollen wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Scope 1 bis 3) Netto-Null-Emissionen erreichen. Dazu möchten wir alle vermeidbaren CO2e-Emissionen eliminieren (mindestens 90 % Bruttoreduktion); unvermeidbare Emissionen (höchstens 10 %) planen wir durch Maßnahmen zur dauerhaften Entnahme von CO2 auszugleichen.
Die den Klimazielen zugrunde liegenden Daten finden Sie in diesem Themenstandard im Abschnitt Kennzahlen, E1-5 Energieverbrauch und Energiemix sowie E1-6 Treibhausgasemissionen.
Die CO2-Reduktion fließt als ESG-Kriterium mit 25 % in die langfristige variable Vorstandsvergütung (Long-Term Incentive – LTI) ein. Der Bemessungszeitraum beträgt dabei vier Jahre und der Zielkorridor für die CO2-Reduktion ist an den konzernweiten Klimazielen von Fresenius ausgerichtet. Weitere Informationen zu unseren ESG-Kriterien in der Vorstandsvergütung finden Sie im Standard ESRS 2 Allgemeine Angaben, Abschnitt GOV-3 ESG-Ziele in der Vorstandsvergütung.
1 Für unsere Ziele berechnen wir die Scope-2-Emissionen gemäß dem Greenhouse Gas Protocol nach dem marktbezogenen Berechnungsansatz. Die erfassten Treibhausgase (CO2, CH4, N2O, HFKW, PFC, SF6 und NF3) werden in CO2-Äquivalente umgerechnet. Unsere Konzernziele umfassen alle finanziell konsolidierten Einheiten der Fresenius SE & Co. KGaA; unsere Treibhausgasemissionen, die unter E1-6 berichtet werden, entsprechen dem gleichen Berichtsrahmen (finanzieller Konsolidierungskreis). E1-6 beinhaltet ebenfalls unsere Scope-3-Emissionen, die aktuell nicht über das Ziel zur Klimaneutralität bis 2040 abgedeckt sind.
2 Das Reduktionsziel umfasst die Gesamtemissionen beider Kategorien und die Zielerreichung wird nicht getrennt nach Scope 1 und Scope 2 betrachtet. Die zu reduzierende Gesamtsumme setzt sich zu rund 47 % aus Scope-1-Emissionen und zu rund 53 % aus Scope-2-Emissionen zusammen.
3 Fresenius hat eine interne Recalculation Policy, die eine Korrektur des Basiswerts und deren Auslöser festlegt. Im Jahr 2024 wurde der Basiswert angepasst, da weitere Einheiten sowie Emissionsquellen aufgenommen wurden, um eine vollständige Betrachtung zu gewährleisten. Die gesetzten Ziele wurden nicht verändert. Auf die Betrachtung der Zielerreichung hat die Anpassung keine Auswirkung, da die Vorjahre sowie das Berichtsjahr auf derselben Grundlange neu berechnet wurden. Das Basisjahr 2020 ist repräsentativ mit Blick auf den Geschäftsverlauf, die verfügbaren Vorjahreszahlen, die damit einhergehende Datenqualität und das Branchen-Benchmarking. Vorjahresdaten wurden entsprechend verglichen und in den Geschäftskontext gesetzt. Sofern externe Faktoren sich auswirken würden, sind sie berücksichtigt worden.
Methodik der Zielsetzung
Unsere Ziele – 50 %-Reduktion bis 2030, Klimaneutralität bis 2040 und Netto-Null bis 2050 – stehen im Einklang mit dem wissenschaftlichen Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die globale Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Als Leitlinien für die Zielsetzung wurden zudem deutsche und europäische Klimaziele sowie die Vorgaben der Science Based Targets initiative (SBTi) genutzt. Unser Ziel zur Reduzierung unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2030 orientiert sich an den von der SBTi definierten Kriterien für kurzfristige Ziele. Unsere Zielsetzung ist nicht extern durch die SBTi geprüft.
Bei der Zielsetzung haben wir uns an dem sektorübergreifenden Dekarbonisierungspfad der SBTi orientiert, der eine Reduktion von mindestens 48 % bis 2030 vorsieht. Sektorspezifische Dekarbonisierungspfade wurden nicht herangezogen. Zukünftiges ökonomisches Wachstum wurde in der Zielsetzung berücksichtigt, ebenso wie der Einfluss steigender Emissionen in Abhängigkeit von Geschäftsaktivitäten und genutzten Energiequellen. Die anzunehmenden zukünftigen Emissionen wurden anhand von Vorjahreszahlen betrachtet und bis zum Zieljahr extrapoliert. Diese wachstumsbedingten zusätzlichen Emissionen haben wir in die Zielsetzung einbezogen, um sie in der Maßnahmenplanung entsprechend zu berücksichtigen. Dabei wurde angenommen, dass zukünftiges Wachstum durch die Entwicklung neuer klimafreundlicher Technologien und deren industrielle Skalierung kohlenstoffarm bzw. kohlenstoffneutral verläuft.
Bei der Zielsetzung wurden interne und externe Stakeholder-Erwartungen einbezogen, z. B. durch die Berücksichtigung von Anforderungen von Investorinnen und Investoren sowie Initiativen, Leitlinien, öffentliche Stellungnahmen und Erwartungen von Kunden sowie Arbeitskräften. Unternehmensstrategie und nationale Vorgaben haben wir ebenfalls berücksichtigt. Scope, Zeithorizont und Reduktionsziele wurden anhand von internen Analysen und Benchmarkings festgelegt.
Im Berichtsjahr wurde der Basiswert der Zielsetzungen angepasst, weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Unsere Konzern-Klimaziele. Ausführungen zu den durchgeführten Schätzungen finden Sie im nachfolgenden Abschnitt Kennzahlen, E1-5 Energieverbrauch und Energiemix sowie E1-6 Treibhausgasemissionen.
Wir evaluieren kontinuierlich mögliche Dekarbonisierungshebel, um unsere langfristigen Klimaziele zu erreichen. Neben dem Einsatz bestehender Technologien berücksichtigen wir auch neue Technologien, wie in diesem Themenstandard, Abschnitt E1-3 Unsere Maßnahmen, beschrieben.
Wir überprüfen quartalsweise unsere Emissionswerte und überwachen die Erreichung unserer Ziele. Dabei betrachten wir unsere Fortschritte im Vergleich zu Basisjahr und Zieljahr sowie die jährlich notwendigen Reduktionsschritte. Wir evaluieren etwaige Abweichungen und treffen bei Bedarf Gegenmaßnahmen. Aktuell stimmen unsere Fortschritte mit der Planung überein. Seit 2020 konnten wir unsere Emissionen mithilfe unserer Dekarbonisierungshebel, z. B. der zunehmenden Nutzung von erneuerbaren Energien oder deren äquivalenten Zertifikaten (siehe dieser Themenstandard, Abschnitt E1-3 Unsere Maßnahmen), effektiv senken. Bei der Zielerreichung werden keine Emissionsreduktionen, die vor dem Basisjahr 2020 erreicht wurden, berücksichtigt.
Ansatz zur Reduzierung verbleibender Emissionen
Um unsere Ziele Klimaneutralität bis 2040 sowie Netto-Null bis 2050 zu erreichen, wollen wir grundsätzlich im ersten Schritt alle Emissionen soweit wie möglich mittels Maßnahmen innerhalb der eigenen Geschäftstätigkeit sowie der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette reduzieren. Daher sieht bereits das Ziel bis 2030 vor, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen absolut um 50 % zu reduzieren. Dabei fokussieren wir uns zunächst auf die Reduzierung von Scope-2-Emissionen, da hier global technologische Lösungen verfügbar sind. Scope-1-Emissionen dagegen sind prozessual verankert und benötigen einen langfristigen Planungshorizont. Hier liegt der Fokus auf den Dekarbonisierungshebeln Effizienzsteigerung sowie Brennstoff-, Technologie- und Prozesswechsel, wie in diesem Themenstandard, Abschnitt E1-1 Übergangsplan für den Klimaschutz, beschrieben.
Erst im zweiten Schritt werden Maßnahmen zur Reduktion (Carbon Credits) oder dauerhaften Entnahme von CO2 in Betracht gezogen werden, um unsere unvermeidbaren Emissionen auszugleichen. Dazu haben wir festgelegt, dass höchstens 10 % der Emissionen über Maßnahmen zur CO2-Reduktion oder -Abscheidung und -Speicherung innerhalb und außerhalb der eigenen Geschäftstätigkeiten sowie der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette neutralisiert werden.
Derzeit führen wir keine Aktivitäten zur Reduzierung von Treibhausgasen mittels Kohlenstoffabbau, Kohlenstoffspeicherung oder Kohlenstoffgutschriften durch.
Kennzahlen
Energieverbrauch und Energiemix [E1-5] Energieverbrauch und Energiemix
2024 hat Fresenius insgesamt 3.090.443 MWh Energie verbraucht. Im Berichtsjahr haben wir erneut den Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf Energieeffizienzmaßnahmen und den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien im gesamten Konzern gelegt. Die Hauptenergieträger waren Gas und Strom.
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2024 |
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Gesamtenergieverbrauch aus Aktivitäten in klimaintensiven Sektoren, in MWh |
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1.771.418 |
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Gesamtenergieverbrauch aus Aktivitäten in klimaintensiven Sektoren je Nettoumsatzerlös aus Aktivitäten in klimaintensiven Sektoren2, in MWh / 1 Mio € Umsatz |
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206 |
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in MWh |
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2024 |
---|---|---|
Gesamtverbrauch fossiler Energie |
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2.147.576 |
Brennstoffverbrauch aus Kohle und Kohleerzeugnissen |
|
– |
Brennstoffverbrauch aus Rohöl und Erdölerzeugnissen |
|
215.594 |
Brennstoffverbrauch aus Erdgas |
|
1.233.819 |
Brennstoffverbrauch aus sonstigen fossilen Quellen |
|
– |
Verbrauch aus erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf oder Kühlung aus fossilen Quellen |
|
698.162 |
Anteil fossiler Quellen am Gesamtenergieverbrauch |
|
69,5 % |
Verbrauch aus nuklearen Quellen |
|
89.673 |
Anteil des Verbrauchs aus nuklearen Quellen am Gesamtenergieverbrauch |
|
2,9 % |
Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie |
|
853.194 |
Brennstoffverbrauch aus erneuerbaren Quellen |
|
89.221 |
Verbrauch von erworbener oder erhaltener Elektrizität, Wärme, Dampf und Kühlung aus erneuerbaren Quellen |
|
750.046 |
Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie, bei der es sich nicht um Brennstoffe handelt |
|
13.927 |
Anteil erneuerbarer Quellen am Gesamtenergieverbrauch |
|
27,6 % |
Gesamtenergieverbrauch |
|
3.090.443 |
Erzeugung nicht erneuerbarer Energie |
|
109.623 |
Erzeugung erneuerbarer Energie |
|
13.949 |
Zur Berechnung werden Verbräuche fossiler Energie des eigenen Betriebs nach den jeweiligen Energiequellen (z. B. Erdgas, Diesel, Flüssigerdgas bzw. LNG) auf Basis von Zählerständen, Rechnungen oder Schätzungen summiert. Einzelne Energiequellen wurden über die Verbrauchsmenge und deren Brennwert ermittelt. Zur Darstellung im Nachhaltigkeitsbericht haben wir die summierten Angaben zum Heizwert umgerechnet. Lagen keine Daten vor, wurde der Energieverbrauch anhand von Referenzwerten extrapoliert. Die Energieverbräuche der Medizinischen Versorgungszentren, von Büros, von Standorten, die Forschung und Entwicklung betreiben, von Standorten ohne Daten und der Beschäftigten von Fresenius Corporate außerhalb Bad Homburgs basieren auf den am Standort Bad Homburg erhobenen Daten pro FTE (Full Time Equivalent – Vollzeitäquivalent). Die Reha-Kliniken von Fresenius Vamed wurden für den Zeitraum, in dem wir noch die operative Kontrolle hatten, auf Basis der Vorjahresdaten geschätzt.
Der nukleare Anteil für verbrauchte Elektrizität und Fernwärme der vorgelagerten Lieferkette wurde anhand von statistischen Länderangaben anteilig pro Land errechnet und summiert. Datengrundlage war die Datenbank der International Energy Agency (IEA). Den nuklearen Anteil für verbrauchten Dampf sowie Fernkälte haben wir anhand der einzelnen Produktionsstandorte evaluiert und anteilig berechnet. Die Mehrheit der Produktionsstandorte nutzt Elektrizität aus erneuerbaren Quellen für die vorgelagerten Kühlprozesse. In der vorgelagerten Lieferkette der Produktionsstandorte wird die Annahme getroffen, dass hauptsächlich Erdgas als Energiequelle für Dampf genutzt wird.
Verbräuche erneuerbarer Energie des eigenen Betriebs wurden nach den jeweiligen erneuerbaren Energiequellen (z. B. Biomasse-Pellets, Biogas) summiert. Einzelne Energiequellen wurden über die Verbrauchsmenge und deren Brennwert ermittelt. Eingekaufte Grünstrom-Zertifikate wurden entsprechend berücksichtigt. Bei Angaben zum Grünstromverbrauch aus nationalen Netzen wurde der aktuellste verfügbare Nachweis verwendet, teilweise stammte dieser aus dem Vorjahr. Zur Darstellung im Nachhaltigkeitsbericht wurden die summierten Angaben zum Heizwert umgerechnet.
Standorte, die nach ISO 50001 zertifiziert sind, werden von einem externen Auditor wie MSzert oder TÜV geprüft.
Treibhausgasemissionen [E1-6] THG-Bruttoemissionen der Kategorien Scope 1, 2 und 3 sowie THG-Gesamtemissionen
Im Berichtsjahr hat Fresenius insgesamt 4.199.344 t CO2e1 verursacht.
Die Scope-1-Emissionen belaufen sich auf 351.128 t CO2e und sind im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 % gestiegen (2023: 344.161 t CO2e). Die Scope-2-Emissionen (marktbasiert) liegen bei 164.838 t CO2e durch die Nutzung von Zertifikaten für erneuerbare Energien, wie nachfolgend beschrieben. Berechnet nach dem standortbasierten Ansatz lagen die Scope-2-Emissionen bei 447.563 t CO2e. Die Scope-3-Emissionen lagen im Berichtsjahr bei 3.683.377 t CO2e. Anstiege in Emissionen und Verbräuchen sind auf die Ausweitung des Geschäftsbetriebs zurückzuführen.
1 Die Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen beziehen sich ausschließlich auf die Einheiten des festgelegten Berichtscopes (finanziell konsolidierte Einheiten der Fresenius SE & Co. KGaA). Es gibt keine Gesellschaften mit operativer Kontrolle außerhalb des Konsolidierungskreises. Entsprechend werden keine weiteren Daten bei der Berechnung von Scope 1 und Scope 2 einbezogen.
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Rückblickend |
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Etappenziele und Zieljahre |
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in t CO2e |
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2020 (Basisjahr) |
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2024 |
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Prozentuale Änderung zum Basisjahr |
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2030 |
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2040 |
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---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Scope-1- und Scope-2-Emissionen (marktbezogen) |
|
708.364 |
|
515.9661 |
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-27,2 % |
|
-50 % |
|
-100 % |
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Im Vergleich zum Basisjahr 2020 haben wir die gesamten Scope-1- und Scope-2-Emissionen (marktbezogen) um rund 27,2 % reduziert. Damit sind wir auf dem Pfad, unser Konzern-Klimaziel zu erreichen.
Biogene Scope-1-Emissionen beliefen sich im Berichtsjahr auf 36.892 t CO2e.
Im Abschnitt Kennzahlen finden Sie die Tabelle Treibhausgasemissionen mit detaillierten Angaben zu Scope 1, Scope 2 und Scope 3.
Beim Kauf von Energie nutzen wir vertragliche Vereinbarungen, die mit verschiedenen Optionen für Energieattribute wie Herkunftsnachweisen oder Zertifikaten für erneuerbare Energien verbunden sind. Nachfolgend stellen wir in der Tabelle dar, welche vertraglichen Optionen zu welchem Anteil in unserem Energieeinkauf genutzt wurden.
Der Anteil gebündelter Zertifikate für erneuerbare Energie umfasst Energie, die zusammen mit dem physischen Strom als Teil desselben Vertrags gekauft wird. Wir nutzen dafür Herkunftsnachweise, Ökostromtarife und Stromabnahmeverträge.
Der Anteil ungebündelter Zertifikate für erneuerbare Energie beschreibt Energieeigenschaftsansprüche, die von Dritten gekauft werden, die die physische Energie nicht bereitstellen. Wir nutzen gekaufte Herkunftsnachweise für erneuerbare Energieeigentumsansprüche.
Der prozentuale Anteil wird jeweils zum Energieverbrauch, der den Scope-2-Emissionen zugrunde liegt, ins Verhältnis gesetzt.
in % |
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2024 |
---|---|---|
Kauf |
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|
Anteil gebündelter Zertifikate für erneuerbare Energie |
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2,3 |
Anteil ungebündelter Zertifikate für erneuerbare Energie |
|
41,7 |
Verkauf |
|
|
Anteil gebündelter Zertifikate für erneuerbare Energie |
|
– |
Anteil ungebündelter Zertifikate für erneuerbare Energie |
|
– |
in t CO2e / Mio € Umsatz |
|
2024 |
||||
---|---|---|---|---|---|---|
Treibhausgasemissionen (standortbezogen) pro Nettoumsatzerlös |
|
194 |
||||
Treibhausgasemissionen (marktbezogen) pro Nettoumsatzerlös |
|
182 |
||||
|
Folgende Definitionen und Methoden liegen der Berechnung unserer Treibhausgasemissionen zugrunde.
Scope-1- und Scope-2-Emissionen
Bei der Auswahl der Emissionsfaktoren für die Berechnung unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen haben wir uns an den Anforderungen und Leitlinien des Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate Standards orientiert. Die CO2e-Emissionsfaktoren wurden auf Basis von Aktualität und Verfügbarkeit ausgewählt.
Scope-1-Emissionen: Die verbrauchte Energie (Higher Heating Value – HHV) wurde mit dem CO2e-Umrechnungsfaktor (DEFRA) des jeweiligen Brennstoffs multipliziert und die einzelnen Werte addiert. Flüchtige Gase wurden anhand des Global Warming Potentials berechnet, hierbei wurden die zuletzt veröffentlichten IPCC-Werte verwendet. Die Scope-1-Emissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen werden auf Basis der letzten verfügbaren gemeldeten Daten einbezogen. Diese können aus dem Vorjahr stammen.
Biogene Scope-1-Emissionen: Der Verbrauch von aus Biomasse gewonnener Energie wurde mit dem entsprechenden CO2-Umrechnungsfaktor (DEFRA) multipliziert. Da uns keine weiteren Informationen vorliegen, wird angenommen, dass Biomasse verbrannt und nicht abgebaut wurde.
Scope-2-Emissionen (standortbezogen): Die Menge des verbrauchten Stroms wurde mit einem länderspezifischen CO2e-Umrechnungsfaktor der IEA multipliziert. Der verbrauchte Dampf, Fernwärme und Fernkälte wurden mit einem einheitlichen CO2e-Umrechnungsfaktor (DEFRA) oder US EIA multipliziert. Die verwendeten Umrechnungsfaktoren beinhalten keine CO2e-Emissionen für biogene Emissionen.
Scope-2-Emissionen (standortbezogene / marktbezogene biogene Emissionen): Aufgrund von nicht verfügbaren Emissionsfaktoren konnte keine Berechnung durchgeführt werden. Die vorhandenen Emissionsfaktoren deckten die biogenen Emissionen der Energieumwandlung nicht vollständig ab.
Scope-2-Emissionen (marktbezogen): Zur Berechnung der Emissionen wurde eine Hierarchie implementiert. Zunächst wurde, sofern verfügbar, mit lieferantenspezifischen Emissionsfaktoren gerechnet. Falls diese nicht vorhanden waren, wurden länderspezifische EU-Residual-Mix-Umrechnungsfaktoren (AIB) verwendet. Wenn auch diese nicht vorlagen, wurden länderspezifische IEA- oder US EIA-Faktoren verwendet. Wenn länderspezifische Umrechnungsfaktoren genutzt wurden, wurde auf die jeweils aktuellste Version zurückgegriffen.
Scope-3-Emissionen
Scope-3-Emissionen umfassen alle vor- und nachgelagerten Aktivitäten entlang unserer Wertschöpfungskette. Für das Jahr 2023 haben wir erstmals unsere konzernweiten Scope-3-Emissionen offengelegt. Die Offenlegung erfolgt in Übereinstimmung mit den Prinzipien, die die Initiative Greenhouse Gas Protocol auf den Seiten 8 und 9 der Veröffentlichung A Corporate Accounting and Reporting Standard – Revised Edition beschreibt (World Business Council for Sustainable Development / World Resources Institute). 36,2 % unserer Scope-3-Emissionen werden anhand von Primärdaten berechnet, die wir von Lieferanten oder anderen Partnern in der Wertschöpfungskette erhalten. Bei der Auswahl der Emissionsfaktoren für unsere Scope-3-Emissionsberechnung haben wir uns an den Anforderungen und Leitlinien des GHG Protocol Corporate Standards orientiert.
Sofern nicht anders angegeben, folgen alle Scope-3-Kategorien den gleichen Berichtsgrenzen wie die Scope-1- und Scope-2-Emissionsberechnung. Biogene Scope-3-Emissionen sind für Fresenius aufgrund der Geschäftstätigkeiten und genutzten Energiequellen nicht wesentlich.
Kategorie 1, 2 und 4: Die Berechnung erfolgt gemäß dem GHG-Protokoll nach einem ausgabenbasierten Ansatz unter Verwendung der multiregionalen Input-Output-Analysemethode „estell“. Dabei werden die Ausgaben pro Produktkategorie mit den entsprechenden Emissionsfaktoren multipliziert. Die Emissionen berechnen wir für die einzelnen Geschäftsbereiche. Die Berechnung für Fresenius Vamed wurde anhand eines Branchenmodells auf Basis des Umsatzes durchgeführt.
Kategorie 3: Die Berechnung basiert auf den jährlichen Energieverbrauchsdaten, die zur Ermittlung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen verwendet werden. Die Verbrauchsdaten werden mit den jeweiligen Emissionsfaktoren für vorgelagerte Aktivitäten (Upstream) multipliziert. Als Quellen für die Emissionsfaktoren werden aktuelle DEFRA / BEIS (Well-to-Tank (WTT)-Emissionsfaktoren), IEA und eine UBA-Studie herangezogen. Für Strom aus erneuerbaren Energien wird ein globaler Emissionsfaktor auf Grundlage des globalen erneuerbaren Energiemix (IEA) verwendet; für den Stromverbrauch in Deutschland das deutsche Äquivalent. Für Gas und Brennstoffe werden die Brutto-Heizwertfaktoren angewendet.
Kategorie 5: Die Berechnung basiert auf den erzeugten Tonnen Abfall pro Abfallart und Abfallbehandlungsmethode, erzeugten Kubikmetern Abwasser sowie den relevanten Emissionsfaktoren aus den Quellen DEFRA / BEIS, ecoinvent und Rizan et al. (2021). Abfallkategorien, die voraussichtlich recycelt werden oder in einem Verfahren zur Energiegewinnung aus Abfall (Energy from Waste – EfW) enden, werden gemäß den Anforderungen des GHG-Protokolls mit 0 bewertet.
Kategorie 6: Für die Operating Companies werden die Aktivitätsdaten über einen Auszug der Dienstleister Avis, Enterprise und Amex erfasst. Die Daten zu Mietwagen, Flug- und Zugreisen von Fresenius Helios in Spanien stammen direkt von der Reiseagentur. Die verwendeten Emissionsfaktoren spiegeln die Well-to-Wheel (WTW)-Emissionen von der Energiegewinnung zur Umwandlung in Bewegungsenergie am Rad wider und entsprechen der Methodik des GHG-Protokolls sowie den Richtlinien der SBTi. Länder, in denen das jeweilige Eisenbahnunternehmen auf seiner Website angibt, dass alle Züge mit erneuerbarer Energie betrieben werden, werden mit einem Emissionsfaktor von 0 berücksichtigt. Die mit jedem Verkehrsmittel zurückgelegten Kilometer werden mit dem entsprechenden entfernungsbasierten Emissionsfaktor multipliziert. Die Berechnung für Fresenius Vamed wurde auf Basis der durchschnittlichen Emissionen pro FTE durchgeführt.
Kategorie 7: Als Grundlage für diese Kategorie wird die Anzahl der Beschäftigten pro Unternehmensbereich herangezogen. Die Aufteilung der Transportmittel erfolgt auf regionaler Ebene basierend auf statistischen Daten für einzelne Länder (z. B. Eurostat). Alle Daten zu Reisestrecken und Reisemitteln werden auf Grundlage öffentlicher Forschung ermittelt. Als Quellen für Emissionsfaktoren werden DEFRA / BEIS (WTW-Emissionsfaktoren) und ecoinvent verwendet. Dabei wird die entfernungsbasierte Methode angewendet.
Kategorie 11: Diese Kategorie ist nur für Fresenius Kabi relevant, da die anderen Unternehmensbereiche keine Herstellungs- oder Produktionsaktivitäten haben und folglich keine Produkte verkauft und verwendet werden. Innerhalb dieser Kategorie werden direkte Emissionen in der Nutzungsphase nur durch elektrische Produkte erzeugt, die von Fresenius Kabi MedTech verkauft werden. Pharmazeutische Produkte verursachen in der Nutzungsphase keine Emissionen und sind daher nicht relevant. Für die Berechnung werden Tank-to-Wheel-Emissionsfaktoren genutzt. Datenbasis sind die Verkaufsdaten sowie technische Informationen wie elektrische Last, Volllaststunden pro Tag und Lebensdauer je Produkt für jedes Land.
Kategorie 12: Diese Kategorie betrifft nur Fresenius Kabi, da alle anderen Unternehmensbereiche keine Herstellungs- oder Produktionsaktivitäten haben und folglich keine Produkte verkauft und entsorgt werden. Die Methodik variiert je nach Produkt und Verpackung. Die Emissionen werden auf Grundlage von Verkaufsdaten, Gewichtsdaten und Statistiken über regionale Entsorgungsmethoden berechnet. Innerhalb von Fresenius Kabi werden die Arzneimittel selbst nicht als relevant angesehen, da sie im Körper verstoffwechselt werden.
Kategorie 15: Diese Kategorie umfasst alle nicht konsolidierten Investitionen, an denen Fresenius mit mindestens 20 % beteiligt ist. Der Investitionsanteil wird entweder auf die tatsächlichen Emissionsdaten des Unternehmens angewendet oder zur Extrapolation der Emissionen basierend auf Umsatz und EEIO-Emissionsfaktoren gemäß GHG-Protokoll verwendet.
Energieverbräuche und Emissionen von Standorten mit ISO-50001-Zertifizierung, werden in einem externen Audit geprüft.
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Rückblickend |
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Etappenziele und Zieljahre |
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2020 (Basisjahr) |
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2023 (Vergleich) |
|
2024 (N) |
|
Prozentuale Änderung zum Vorjahr (% N / N-1) |
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2025 |
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2030 |
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2050 |
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Zielerreichung (Jährlich % des Ziels / Basisjahr) |
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Scope-1-Treibhausgasemissionen |
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Scope-1-THG-Bruttoemissionen, in t CO2e |
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335.908 |
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344.161 |
|
351.128 |
|
2,0 % |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
Prozentsatz der Scope-1-Treibhausgasemissionen aus regulierten Emissionshandelssystemen |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
35,7 % |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
Scope-2-Treibhausgasemissionen |
|
|
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|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
||||
Standortbezogene Scope-2-THG-Bruttoemissionen, in t CO2e |
|
455.271 |
|
419.117 |
|
447.563 |
|
6,8 % |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
Marktbezogene Scope-2-THG-Bruttoemissionen, in t CO2e |
|
372.456 |
|
215.434 |
|
164.838 |
|
-23,5 % |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
Signifikante Scope-3-Treibhausgasemissionen1 |
|
|
|
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|
||||
Gesamte indirekte (Scope-3-)THG-Bruttoemissionen, in t CO2e |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
3.683.377 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
1 Erworbene Waren und Dienstleistungen |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
1.634.985 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
2 Investitionsgüter |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
110.482 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
3 Tätigkeiten im Zusammenhang mit Brennstoffen und Energie (nicht in Scope 1 und Scope 2 enthalten) |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
132.886 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
4 Vorgelagerter Transport und Vertrieb |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
213.584 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
5 Abfallaufkommen in Betrieben |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
38.769 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
6 Geschäftsreisen |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
17.423 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
7 Pendelnde Mitarbeiter |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
275.317 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
8 Vorgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
Emissionen aus dem Betrieb von Anlagen, die vom berichtenden Unternehmen im Berichtsjahr geleast werden, sind im Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen-Inventar enthalten. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
9 Nachgelagerter Transport |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
Diese Kategorie ist für Fresenius in Bezug auf die Emissionen nicht relevant. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
10 Verarbeitung verkaufter Produkte |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
Diese Kategorie ist nicht Teil des Geschäftsmodells von Fresenius. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
11 Verwendung verkaufter Produkte |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
1.985 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
12 Behandlung von Produkten am Ende der Lebensdauer |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
103.632 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
13 Nachgelagerte geleaste Wirtschaftsgüter |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
Diese Kategorie ist nicht Teil des Geschäftsmodells von Fresenius. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
14 Franchises |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
Diese Kategorie ist nicht Teil des Geschäftsmodells von Fresenius. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
15 Investitionen |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
1.154.315 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
THG-Emissionen insgesamt |
|
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|
|
|
|
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|
|
|
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||||
THG-Emissionen insgesamt (standortbezogen), in t CO2e |
|
791.1781 |
|
763.2781 |
|
4.482.069 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
THG-Emissionen insgesamt (marktbezogen), in t CO2e |
|
708.3641 |
|
559.5951 |
|
4.199.344 |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
|
k.A. |
||||
|