Sustainability Highlights Magazin 2024

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Hygiene gewährleisten, Abfälle vermeiden: Balanceakt Ressourcen­schonung

Natürliche Ressourcen stehen weltweit unter einem steigenden Nutzungsdruck. Ohne sie ist zukunftsfähiges Wirtschaften jedoch nicht möglich. Als Gesundheitskonzern sind wir auf wertvolle Rohstoffe angewiesen: z. B. Metalle für die Produktion von medizinischen Geräten, Erdöl für Kunststoffartikel wie Kanülen, oder pharmazeutische Wirkstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln.

Wir setzen uns dafür ein, die natürlichen Ressourcen wann immer möglich zu schonen. Dabei müssen wir stets auf die Balance zwischen Ressourceneffizienz und Hygieneanforderungen achten. In Kliniken kommen aus hygienischen Gründen oft Einwegartikel zum Einsatz. Hier sind unsere Möglichkeiten, Ressourcen einzusparen, begrenzt. Auch für Medikamentenverpackungen gibt es strenge Vorschriften, die uns dies erschweren. Unsere wichtigsten Hebel, um Ressourcen zu schonen, sind daher: langlebige und ressourcenschonende Produkte entwickeln, Ressourcen – wo möglich – wiederverwenden und Abfälle sicher und systematisch entsorgen.

Ressourcen­effizienz im Blick: von der Beschaffung bis zur Entsorgung

Damit wir Rohstoffe effizient und verantwortungsvoll nutzen können, müssen wir unsere Ressourcenzuflüsse genau im Blick haben: also alle Rohstoffe und Materialien, die wir beschaffen und nutzen. Gleichzeitig bergen Ressourcenabflüsse in Form von Abfällen ein großes Potenzial an wertvollen Ressourcen. Wir bemühen uns, Abfälle zu minimieren und sie optimal wiederzuverwenden oder zu verwerten. Ein sorgsamer Umgang und eine hygienische Entsorgung sind dabei Pflicht.

In unserer Produktion spielen Arzneistoffe (active pharmaceutical ingredients – API) eine zentrale Rolle, gefolgt von Kunststoffteilen und Verpackungen. In unseren Gesundheitseinrichtungen sind Verbrauchsmaterialien für die Pflege und medizinische Behandlung unverzichtbar.

Ressourcenzu- & -abflüsse (Schaubild)

Langlebige Produkte: reparieren und länger nutzen

Eine hohe Produktlebensdauer ermöglicht es, Medizinprodukte länger zu nutzen und einen Austausch hinauszuzögern. Dadurch werden Ressourcen geschont und Abfälle reduziert. Die medizinischen Geräte von Fresenius Kabi, z. B. Infusionspumpen, sind auf eine Lebensdauer von mehreren Jahren ausgelegt und können von geschultem Servicepersonal repariert werden. Dazu stellen wir entsprechende Handbücher bereit und fertigen an unseren Produktionsstandorten entsprechende Ersatzteile. Bei regelmäßiger Wartung haben unsere Produkte derzeit eine Lebensdauer von 7 bis 15 Jahren. Nach Produktionsende bleiben Ersatzteile für sieben bis zehn Jahre verfügbar.

Eine Frau sitzt in einem Untersuchunszimmer. Eine andere Frau des Medizinpersonals steht ihr gegenüber und lächelt sie an.
Das AmiCORE Apherese System wird bei Blutspenden eingesetzt und hat eine Lebensdauer von 15 Jahren.
Produktentwicklung: Ressourcenschonung von Anfang an

Wenn wir neue Gesundheitsprodukte entwerfen und bestehende weiterentwickeln, achten wir auch auf Umweltaspekte. So haben wir den Kunststoffanteil von unseren EasyBottle-Behältern für Trinknahrung seit 2011 um mehr als 30 % reduziert. Außerdem versuchen wir, den Verpackungsumfang für fertige Produkte zu reduzieren. Um unnötigen Abfall bei unseren Produktverpackungen zu vermeiden, beziehen wir auch das Feedback von Kunden oder Patientinnen und Patienten ein. Weil wir strenge Anforderungen für pharmazeutische Produkte erfüllen müssen, können wir Arzneimittel und die schützenden Verpackungen jedoch nur bis zu einem gewissen Grad ressourcenschonend optimieren. Denn am Ende geht immer die Sicherheit vor.

Effizienz im Klinikalltag: Produkte sicher wiederverwenden

In Krankenhäusern gelten besonders hohe Sicherheits- und Hygienevorschriften. Hilfsmittel wie Gesichtsmasken und Spritzen müssen nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Dennoch haben wir den Anspruch, Ressourcen zu schonen und, wo möglich, Produkte mehrmals zu verwenden. Medizinische Instrumente und Hilfsmittel wie Skalpelle und Klemmen können z. B. sorgfältig gereinigt, sterilisiert und neu verpackt werden, um sie wiederzuverwenden. So sparen wir Einwegartikel ein.

Zu den meistgenutzten Einwegutensilien bei Helios in Deutschland gehören Handschuhe. Wir verwenden sie, um etwa im Kontakt mit Sekreten oder Blut hygienisch zu arbeiten. In manchen Situationen führt das Tragen von Handschuhen im Vergleich zu desinfizierten Händen allerdings zu einer leichteren Übertragung von Erregern. Mit einer Kampagne in unseren deutschen Kliniken, inklusive Schulungen, Plakaten und Stickern, machen wir deshalb auf den unsachgemäßen Gebrauch von Einmalhandschuhen – und den damit verbundenen hohen Ressourcenverbrauch – aufmerksam. Im Jahr 2024 erreichten wir dadurch wieder das Verbrauchsniveau von vor der Corona-Pandemie.

Eine Krankenhausszene, die zeigt wie Medizinpersonal einen Patienten behandelt.

Sicherheit und Hygiene im Fokus: Abfälle richtig entsorgen und verwerten

Ein systematisches Abfallmanagement hilft uns, unserem Anspruch an eine effiziente Ressourcennutzung gerecht zu werden – und gleichzeitig die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten.

Strenge Vorschriften regeln die Abfallentsorgung. Sie sollen verhindern, dass die Umwelt verschmutzt wird oder Menschen gefährdet werden. Diese Vorgaben variieren teilweise nach Kommune, Land und Unternehmensbereich, weshalb wir unser Abfallmanagement je nach Geschäftstätigkeit anpassen.

Unsere Abfälle durchlaufen je nach Art verschiedene Entsorgungs- und Verwertungswege.

Entsorgungswege (Schaubild)