Geschäftsbericht 2024

andere Berichte
Fresenius logofresenius logo

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die Finanzierungsstrategie von Fresenius hat folgende wesentliche Ziele:

  • Gewährleistung der finanziellen Flexibilität
  • Sicherung unseres Investment-Grade-Ratings
  • Begrenzung von Refinanzierungsrisiken
  • Optimierung unserer Kapitalkosten

Finanzielle Flexibilität zu sichern, hat höchste Priorität in der Finanzierungsstrategie von Fresenius. Finanziell flexibel bleiben wir durch einen angemessenen Liquiditätsspielraum. Wir bekennen uns zu unserem Investment-Grade-Rating, das uns einen guten Zugang zu den Fremdkapitalmärkten ermöglicht sowie Vorteile bei den Finanzierungskosten bietet.

Unsere Refinanzierungsrisiken begrenzen wir durch ein ausgewogenes Fälligkeitsprofil, das durch eine breite Streuung der Laufzeiten mit einem hohen Anteil von mittel- und langfristigen Finanzierungen bis zum Jahr 2033 gekennzeichnet ist. Fresenius ist bestrebt, verschiedene Märkte zu erschließen, um seine Finanzierungsquellen und die Investorenbasis zu diversifizieren.

Ein weiteres wesentliches Ziel der Finanzierungsstrategie von Fresenius ist es, die Kapitalkosten zu optimieren. Dazu setzen wir ganz gezielt auf einen angemessenen Mix aus Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen. Aufgrund der Diversifikation des Unternehmens innerhalb des Gesundheitssektors und der starken Marktpositionen der Unternehmensbereiche in globalen, wachsenden und nichtzyklischen Märkten können wir planbare und nachhaltige Cashflows erwirtschaften. Diese erlauben einen deutlichen Anteil an Fremdkapital. Zur langfristigen Unterstützung des Wachstums ziehen wir in Ausnahmefällen auch Maßnahmen zur Stärkung der Eigenkapitalbasis in Erwägung.

Insgesamt gab es im Geschäftsjahr 2024 keine wesentliche Änderung im Hinblick auf unsere Finanzierungsstrategie. Ein großer Fokus von Fresenius lag auf einer strikten Kapitalallokation und dem Abbau der Verschuldung. Dabei machte der Konzern gute Fortschritte bei der Reduzierung des Verschuldungsgrades (Netto-Finanzverbindlichkeiten / EBITDA1). Auch im Jahr 2025 wird die Reduzierung der Verschuldung für uns von zentraler Bedeutung sein, daher haben wir unseren Zielkorridor für den Verschuldungsgrad angepasst. Unser neuer selbstgesetzter Zielkorridor liegt bei 2,5× bis 3,0×. Dies ermöglicht uns, finanziell flexibel zu bleiben und gleichzeitig unser solides Investment-Grade-Rating zu stärken.

Finanzierung

Fresenius deckt den Finanzierungsbedarf durch eine Kombination von operativen Cashflows, die in den Unternehmensbereichen erwirtschaftet werden, und durch die Aufnahme von kurz-, mittel- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Wichtige Instrumente sind Anleihen, Schuldscheindarlehen, Bankfinanzierungen, ein Commercial-Paper-Programm, Forderungsverkaufsprogramme sowie Leasingverbindlichkeiten. Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Kriterien wie Marktkapazität, Investorendiversifikation, Flexibilität bei der Inanspruchnahme, Kapitalkosten sowie das bestehende Fälligkeitsprofil berücksichtigt. Dabei beachten wir auch, in welchen Währungen unsere Erträge und Cashflows erwirtschaftet werden.

FINANZIERUNGSMIX DES FRESENIUS-KONZERNS1

Finanzierungsmix des Fresenius-Konzerns (Kreisdiagramm)
1 Zum 31. Dezember 2024; Hauptfinanzierungsinstrumente ohne Zinsverbindlichkeiten. Zinsverbindlichkeiten sind unter Andere Finanzverbindlichkeiten zu finden.

Fresenius verfolgt eine zentrale Finanzierungsstrategie. Die Unternehmensbereiche Fresenius Kabi und Fresenius Helios werden hauptsächlich durch Fresenius SE & Co. KGaA finanziert, um strukturelle Nachrangigkeit zu vermeiden. Zur Sicherung konzerninterner Darlehen in Fremdwährung werden auf Konzernebene Währungsderivate eingesetzt.

Fresenius SE & Co. KGaA verfügt über ein Anleiheemissionsprogramm (Debt-Issuance-Programm), in dessen Rahmen Anleihen in Höhe von bis zu 15 Mrd € in verschiedenen Währungen und Laufzeiten begeben werden können. Anleihen stellen unsere wichtigsten mittel- und langfristigen Finanzierungsinstrumente dar. Im Jahr 2024 wurde eine Schweizer-Franken-Anleihe mit einem Volumen von 225 Mio CHF begeben, um die attraktiven Finanzierungsbedingungen des Schweizer Anleihemarktes zu nutzen. Zum Jahresende 2024 war das Debt-Issuance-Programm mit 9,5 Mrd € ausgenutzt.

Für den kurzfristigen Finanzierungsbedarf verfügt Fresenius SE & Co. KGaA über bilaterale Kreditlinien und ein Commercial-Paper-Programm. Im Rahmen des Commercial-Paper-Programms können kurzfristige Schuldtitel von bis zu 1,5 Mrd € ausgegeben werden. Das Commercial-Paper-Programm war zum 31. Dezember 2024 in Höhe von 70 Mio € genutzt.

Die im Juli 2021 abgeschlossene syndizierte Kreditlinie mit Nachhaltigkeitsbezug über 2 Mrd € der Fresenius SE & Co. KGaA dient als zusätzliche Liquiditätsabsicherung (Back-up-Linie) und war zum Jahresende 2024 ungenutzt.

Die Finanzierungsaktivitäten im abgelaufenen Geschäftsjahr dienten im Wesentlichen allgemeinen Geschäftszwecken, inklusive der Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten.

Die durchschnittliche Laufzeit unserer wesentlichen Finanzierungsinstrumente (ohne Leasing) lag zum 31. Dezember 2024 bei 3,2 Jahren und die durchschnittlichen Zinskosten lagen bei 2,5 %.

Detaillierte Informationen zur Finanzierung von Fresenius finden Sie ab Seite 356 im Konzern-Anhang. Einen Ausblick auf Finanzierungsmaßnahmen im Jahr 2025 geben wir im Prognosebericht.

Fünfjahresübersicht Finanzlage1

in Mio €

 

2024

 

2023

 

2022

 

2021

 

2020

Cash Conversion Rate

 

1,0

 

1,0

 

0,9

 

0,9

 

0,8

Investitionen in Sachanlagen, netto

 

960

 

1.136

 

1.089

 

1.188

 

1.330

Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden

 

1.623

 

1.130

 

942

 

1.401

 

986

in % vom Umsatz

 

7,5 %

 

5,6 %

 

4,4 %

 

7,0 %

 

5,3 %

1

Die Vorjahreswerte wurden aufgrund von Desinvestitionen und der Dekonsolidierung der Fresenius Medical Care angepasst.

FÄLLIGKEITSSTRUKTUR DER FINANZIERUNGSINSTRUMENTE DES FRESENIUS-KONZERNS1,2

in Mio €

Fälligkeitsstruktur der Finanzierungsinstrumente des Fresenius-Konzerns (Balkendiagramm)
1 Zum 31. Dezember 2024, basierend auf den wesentlichen Finanzierungsinstrumenten, ohne Commercial Paper und andere Cash Management Linien
2 500 Mio € Anleihe 2019 / 2025 bei Fälligkeit zurückgezahlt.

Rating des Unternehmens

Die führenden Ratingagenturen Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch bewerten und überprüfen regelmäßig die Kreditwürdigkeit von Fresenius. Alle drei Ratingagenturen bewerten Fresenius mit Investment-Grade-Status. Im Juni 2024 hat Standard & Poor’s den Ausblick von negativ auf stabil angehoben. Darüber hinaus ergaben sich im Geschäftsjahr 2024 keine Ratingänderungen.

Rating der Fresenius SE & Co. KGaA

 

 

31.12.2024

 

31.12.2023

Standard & Poor’s

 

 

 

 

Unternehmensrating

 

BBB

 

BBB

Ausblick

 

stabil

 

stabil

Moody’s

 

 

 

 

Unternehmensrating

 

Baa3

 

Baa3

Ausblick

 

stabil

 

stabil

Fitch

 

 

 

 

Unternehmensrating

 

BBB-

 

BBB-

Ausblick

 

stabil

 

negativ

Bedeutung außerbilanzieller Finanzierungsinstrumente für die Finanz­ und Vermögenslage

Fresenius nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente, die sich gegenwärtig oder zukünftig aller Wahrscheinlichkeit nach in wesentlicher Weise auf die Finanzlage, die Ertragslage, die Liquidität, Investitionsausgaben, das Vermögen oder die Kapitalausstattung auswirken würden.

Liquiditätsanalyse

Wesentliche Quellen der Liquidität sind grundsätzlich Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit und Mittelzuflüsse aus Finanzierungstätigkeit, d. h. die Aufnahme von kurz-, mittel- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit werden beeinflusst durch die Rentabilität des Geschäfts von Fresenius und durch das Nettoumlaufvermögen (Working Capital), insbesondere durch den Forderungsbestand. Mittelzuflüsse aus Finanzierungstätigkeit werden durch die Nutzung verschiedener kurzfristiger Finanzierungsinstrumente generiert. Dazu begeben wir Commercial Paper und nehmen bilaterale Bankkreditlinien in Anspruch. Kurzfristiger Liquiditätsbedarf kann zudem über Forderungsverkaufsprogramme abgedeckt werden. Mittel- und langfristige Finanzierungen werden überwiegend durch Anleihen, Schuldscheindarlehen, bilaterale Kreditlinien und Leasingverbindlichkeiten bereitgestellt. Des Weiteren kann Fresenius als zusätzliche Liquiditätsabsicherung auf die syndizierte revolvierende Kreditlinie in Höhe von 2 Mrd € zurückgreifen. Fresenius ist davon überzeugt, dass die bestehenden Kreditfazilitäten, Zuflüsse aus weiteren Fremdkapitalfinanzierungen sowie Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit und aus sonstigen kurzfristigen Finanzierungsquellen zur Deckung des vorhersehbaren Liquiditätsbedarfs des Konzerns ausreichen werden.

Dividende

Fresenius hat sich im Fresenius Financial Framework zum Ziel gesetzt, attraktive und vorhersehbare Dividendenrenditen zu generieren. Im Rahmen der Gesamtjahresberichterstattung im Februar 2025 hat Fresenius eine neue Dividendenpolitik definiert. Unser Ziel ist die Ausschüttung von ~30–40 % des Core Net Income (Konzernergebnis ohne FMC, vor Sondereinflüssen). Die neue Dividendenpolitik und spiegelt die Prioritäten der Kapitalallokation im Einklang mit der #FutureFresenius-Strategie wider. Ferner unterstreicht dies unsere Absicht in Wachstum zu reinvestieren, den Verschuldungsgrad zu senken, ein solides Investment-Grade-Rating aufrechtzuerhalten und eine attraktive Aktionärsvergütung zu bieten.

Fresenius wird der Hauptversammlung 2025 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von 1,00 € auszuschütten.

Cashflow­-Analyse

Der operative Cashflow stieg um 15 % auf 2.447 Mio € (2023: 2.131 Mio €). Der operative Cashflow war im Geschäftsjahr 2024 im Wesentlichen getragen durch die gute Entwicklung bei Fresenius Kabi und Fresenius Helios. Die Cashflow-Marge betrug 11,4 % (2023: 10,5 %).

Der Erwerb von Sachanlagen und Investitionen führten im Saldo zu einem Netto-Mittelabfluss in Höhe von 916 Mio € (2023: -1.026 Mio €). Damit betrug der Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden 1.623 Mio € (2023: 1.130 Mio €).

Der Mittelabfluss für Akquisitionen betrug netto 314 Mio €. Die Akquisitionsausgaben entfielen im Wesentlichen auf bereits eingeplante Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb des Biosimilars-Geschäfts der Merck KGaA durch Fresenius Kabi.

Die Dividenden des Konzerns im Jahr 2024 beliefen sich im Saldo auf insgesamt auf einen Mittelzufluss in Höhe von 112 Mio € (2023 Mittelabfluss: 444 Mio €). Der Dividendenbetrag ermittelt sich wie folgt: Insgesamt gab es im Geschäftsjahr 2024 eine Dividendenausschüttung von 0 Mio € an die Aktionäre der Fresenius SE & Co. KGaA sowie Dividenden an Dritte in Höhe von 0 Mio €. Dagegen steht die Dividende in Höhe von 112 Mio €, die die Fresenius SE & Co. KGaA als Aktionärin von Fresenius Medical Care erhalten hat.

Der Cashflow nach Akquisitionen und Dividenden (fortgeführte Aktivitäten) betrug 1.911 Mio € (2023: 374 Mio €).

Die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von 181 Mio € (2023: -186 Mio €).

Damit betrug der Cashflow nach Akquisitionen, Dividenden und Leasingverbindlichkeiten (fortgeführte Aktivitäten) 1.730 Mio € (2023: 188 Mio €).

Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich im Geschäftsjahr 2024 ein Mittelabfluss von 1.976 Mio € (2023 Mittelzufluss: 899 Mio €).

Die flüssigen Mittel gingen damit zum 31. Dezember 2024 um insgesamt 248 Mio € zurück. Währungsumrechnungseffekte wirkten sich mit 2 Mio € negativ auf den Kassenbestand aus (2023: -43 Mio €).

Die Cash Conversion Rate (CCR), die das Verhältnis des adjustierten Free Cashflow zum EBIT vor Sondereinflüssen abbildet, betrug im Geschäftsjahr 2024 1,0 (2023: 1,0).

Das Working Capital stieg um 1 % auf 4.514 Mio € (2023: 4.478 Mio €).

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

in Mio €

 

2024

 

2023 angepasst

 

2023 bisher

 

Wachstum

 

Marge 2024

 

Marge 2023

Konzernergebnis nach Ertragsteuern

 

867

 

288

 

238

 

 

 

 

 

Abschreibungen

 

1.204

 

1.400

 

1.478

 

-14 %

 

 

 

 

Ertrag / Verlust aus der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen

 

-38

 

12

 

12

 

 

 

 

 

Veränderung Working Capital und Sonstige

 

368

 

377

 

403

 

-2 %

 

 

 

 

Operativer Cashflow – fortgeführte Aktivitäten

 

2.401

 

2.077

 

2.131

 

16 %

 

 

 

 

Operativer Cashflow – nicht fortgeführte Aktivitäten

 

46

 

54

 

n.a.

 

-15 %

 

 

 

 

Operativer Cashflow

 

2.447

 

2.131

 

n.a.

 

15 %

 

11,4 %

 

10,5 %

Erwerb von Sachanlagen, Investitionen netto

 

-916

 

-1.026

 

-1.107

 

-11 %

 

 

 

 

Dividenden erhalten von Fresenius Medical Care

 

112

 

106

 

 

 

6 %

 

 

 

 

Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden – fortgeführte Aktivitäten

 

1.597

 

1.157

 

1.024

 

38 %

 

 

 

 

Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden – nicht fortgeführte Aktivitäten

 

26

 

-27

 

n.a.

 

196 %

 

 

 

 

Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden

 

1.623

 

1.130

 

n.a.

 

44 %

 

7,5 %

 

5,6 %

Mittelabfluss für Akquisitionen, netto

 

314

 

-232

 

-233

 

 

 

 

 

Dividendenzahlungen

 

 

-551

 

-550

 

 

 

 

 

Dividenden erhalten von Fresenius Medical Care

 

 

 

 

 

106

 

 

 

 

 

 

Cashflow nach Akquisitionen und Dividenden – fortgeführte Aktivitäten

 

1.911

 

374

 

347

 

 

 

 

 

Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen

 

-181

 

-186

 

-232

 

-3 %

 

 

 

 

Cashflow nach Akquisitionen, Dividenden und Leasingverbindlichkeiten – fortgeführte Aktivitäten

 

1.730

 

188

 

115

 

 

 

 

 

Mittelzufluss / -abfluss aus Finanzierungstätigkeit

 

-1.976

 

899

 

972

 

 

 

 

 

Wechselkursbedingte Veränderung der flüssigen Mittel

 

-2

 

-43

 

-43

 

95 %

 

 

 

 

Veränderung der flüssigen Mittel

 

-248

 

1.044

 

1.044

 

-124 %

 

 

 

 

Investitionen und Akquisitionen

Im Geschäftsjahr 2024 hat der Fresenius-Konzern 1.035 Mio € (2023: 1.346 Mio €) für Investitionen und Akquisitionen ausgegeben. Die Investitionen in Sachanlagen fielen auf 960 Mio € (2023: 1.136 Mio €). Sie betrugen 4,5 % vom Umsatz (2023: 5,6 %) und unterschritten die Abschreibungen2 in Höhe von 1.125 Mio €. Die für Akquisitionen eingesetzten Mittel betrugen 75 Mio € (2023: 210 Mio €). Von der Gesamtinvestitionssumme entfielen im Jahr 2024 demnach 93 % auf Sachanlagen und 7 % auf Akquisitionen.

Die Akquisitionsausgaben entfielen im Wesentlichen auf bereits eingeplante Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb des Biosimilars-Geschäfts der Merck KGaA durch Fresenius Kabi.

INVESTITIONEN NACH REGIONEN

Investitionen nach Regionen (Kreisdiagramm)
Investitionen und Akquisitionen

in Mio. €

 

2024

 

2023

 

Veränderung

Akquisitionen

 

75

 

210

 

-64 %

Investitionen Sachanlagen

 

960

 

1.136

 

-15 %

davon Erhaltungsinvestitionen

 

61 %

 

49 %

 

 

davon Erweiterungsinvestitionen

 

39 %

 

51 %

 

 

Investitionen Sachanlagen in % vom Umsatz

 

4,5 %

 

5,6 %

 

 

Investitionen und Akquisitionen gesamt

 

1.035

 

1.346

 

-23 %

Investitionen / Akquisitionen nach Unternehmensbereichen

in Mio. €

 

2024

 

2023

 

Davon Sachanlagen

 

Davon Akquisitionen

 

Veränderung

 

Anteil am Gesamt­volumen

Fresenius Kabi

 

445

 

658

 

395

 

50

 

-32 %

 

43 %

Fresenius Helios

 

524

 

573

 

517

 

7

 

-9 %

 

51 %

Corporate / Sonstiges

 

66

 

115

 

48

 

18

 

-43 %

 

6 %

Gesamt

 

1.035

 

1.346

 

960

 

75

 

-23 %

 

100 %

FÜNFJAHRESÜBERSICHT INVESTITIONEN, AKQUISITIONEN, OPERATIVER CASHFLOW UND ABSCHREIBUNGEN IN MIO € 1

Fünfjahresübersicht Investitionen, Akquisitionen, Operativer Cashflow und Abschreibungen (Liniendiagramm)
1 Vor Sondereinflüssen

Wir haben folgende wesentliche Sachanlageinvestitionen durchgeführt:

  • Der größte Teil der Investitionen in Sachanlagen entfiel auf den Ausbau und die Optimierung von Produktionsanlagen bei Fresenius Kabi.
  • Neubau und Modernisierung von Krankenhäusern bei Fresenius Helios; bedeutendste Einzelprojekte waren u. a. Einrichtungen in Wiesbaden, Duisburg, Wuppertal, Niederberg sowie Investitionen in die IT-Infrastruktur.

Investitionsprogramm Fresenius Kabi

Fresenius Kabi verfügt über ein weltweites Netzwerk von Produktionszentren. In unseren Werken stellen wir unsere Fertigarzneimittel und an einigen Standorten darüber hinaus pharmazeutische Wirkstoffe her. Unsere Investitionen dienen u. a. der kontinuierlichen Modernisierung und Automatisierung sowie der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Werke bei gleichbleibend hohem Qualitätsniveau.

Geschäftsbereich Nutrition

In China bauen wir unsere Produktionskapazitäten für Ernährungsprodukte weiter aus. Im Berichtsjahr haben wir unsere jüngsten Investitionen in die Herstellung von enteralen Ernährungsprodukten, die den Status von Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke haben, am Standort in Wuxi abgeschlossen. An diesem Standort haben wir auch die Investition in eine Produktionslinie für Mehrkammerbeutel für die parenterale Ernährung aufgenommen, die bis Ende 2025 abgeschlossen sein wird.

In den Niederlanden haben wir Ende 2024 unsere Investitionen in Produktionslinien für Sondennahrung für die enterale Ernährung an unserem Standort in Emmer-Compascuum abgeschlossen. Insgesamt haben wir rund 160 Mio € in diesen Produktionsstandort investiert. Ende 2024 wurde eine neue Investition in Höhe von insgesamt 36 Mio € verteilt auf die Jahre 2025 und 2026 in eine Produktionslinie für Trinknahrung für die enterale Ernährung bewilligt.

Geschäftsbereich MedTech

Unser Werk in Haina in der Dominikanischen Republik ist die zentrale Produktionsstätte für Einwegartikel im Bereich Apherese, Zelltherapie und Infusionssysteme.

Angetrieben von der hohen Marktnachfrage nach Plasma- und Zelltherapieprodukten haben wir das Werk in den letzten Jahren sukzessive ausgebaut. Im Bereich Plasmakollektion werden neben Einwegartikeln für unser Plasmapherese-System Aurora auch die Einwegartikel des Nachfolgersystems Aurora Xi in Haina produziert. Die Kapazitätserweiterung für Aurora-Xi-Einwegartikel läuft noch. Der Produktionstransfer von Comtec-Sets für unser therapeutisches Apherese-System wurde 2024 abgeschlossen.

Die Produktion von Ivenix-Sets haben wir 2024 erfolgreich verlagert und arbeiten hier nun ebenfalls an einer weiteren Kapazitätssteigerung und Automatisierung. Um der wachsenden Marktnachfrage nach Einwegprodukten nachzukommen, wollen wir unsere Produktionsstätte in den kommenden Jahren um hochautomatisierte Produktionsanlagen und Reinraumkapazitäten erweitern. Wir gehen davon aus, zukünftig mehr als 50 Mio US$ in das Werk Haina zu investieren.

Geschäftsbereich Biopharma

Wir haben in Graz in den letzten Jahren 110 Mio € in unser Kerngeschäft investiert und werden im Jahr 2024 und in den folgenden zwei Jahren weitere Investitionen in Höhe von 30 Mio € in die vertikale Integration unseres Biopharma-Geschäfts tätigen.

In der Schweiz haben wir weiter in den Ausbau unserer Biopharma-Pipeline investiert, unter anderem durch die Einlizenzierung von Ustekinumab sowie erste Zahlungen für die kürzlich bekannt gegebene Einlizenzierungsvereinbarung mit SCD zur Vermarktung von Aflibercept in den USA und mehreren Ländern Lateinamerikas.

Geschäftsbereich Pharma

In Österreich bauen wir unseren Produktions- und Logistikstandort in Graz kontinuierlich aus. In der Produktion wurden der mobile Vorbereitungsbereich vergrößert, die Gefriertrocknung (Lyophilisation) ausgebaut und neue Abfüllanlagen implementiert. Der Standort stellt sterile Arzneimittel wie intravenös verabreichte Medikamente und großvolumige Produkte für die parenterale Ernährung her und ist auf komplexe Prozessanforderungen und innovative Technologien spezialisiert.

In Frankreich haben wir an unserem Produktionsstandort Louviers die Modernisierung des Werks fortgesetzt. Für die Produktion von Freeflex-Infusionsbeuteln wurde dort ein neues Gebäude mit einer Fläche von 3.300 Quadratn fertiggestellt. Damit können wir auch das europäische Produktionsnetzwerk insgesamt optimieren. Insgesamt wurden 35 Mio € in die Modernisierung investiert.

In den USA haben wir den Ausbau unseres Standorts für Infusionslösungen in Wilson weiter vorangetrieben. Die Investitionen in das Werk und die dazugehörigen Anlagen beliefen sich auf insgesamt 300 Mio €.

Desinvestitionen

Wie angekündigt hat Fresenius im Geschäftsjahr 2024 im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements seine Fokussierung sowie die Priorisierung der Kerngeschäftsfelder vorangetrieben.

  • Im Zuge unserer kontinuierlichen Portfoliooptimierung haben wir u. a. am 31. Januar 2024 den Verkauf der Eugin-Gruppe abgeschlossen.
  • Die Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung an einer Beteiligungsgesellschaft des Krankenhauses Clínica Ricardo Palma in Lima, Peru, und der damit verbundene Ausstieg aus dem peruanischen Krankenhausgeschäft wurden am 23. April 2024 abgeschlossen.
  • Fresenius Kabi hat die Übertragung seines Werks in Halden, Norwegen, auf die HP Halden Pharma AS, ein Unternehmen der Prange Gruppe, am 1. März 2024 abgeschlossen.
  • Am 30. September 2024 wurde die Veräußerung des Vamed-Rehabilitationsgeschäfts an die internationale Private-Equity-Gesellschaft PAI Partners im Wesentlichen abgeschlossen. Fresenius behält eine Minderheitsbeteiligung von 30 % an dem Unternehmen.
  • Im Geschäftjahr 2024 wurde der Verkauf der Vamed-Aktivitäten in Österreich an ein österreichisches Konsortium aus den Bauunternehmen Porr und Strabag für einen Gesamtkaufpreis von 90 Mio € beschlossen. Es wird erwartet, dass die Transaktion im 1. Halbjahr 2025 abgeschlossen wird.
  • Fresenius hat im Februar 2025 eine Vereinbarung mit der Worldwide Hospital Group (WWH) über die vollständige Veräußerung des internationalen Projektgeschäfts der Vamed (Health Tech Engineering, HTE) getroffen. Fresenius hatte ursprünglich im Mai 2024 angekündigt, im Rahmen des strukturierten Ausstiegs aus der Investment Company Vamed das HTE-Projektgeschäft schrittweise und geordnet zurückzufahren. Dies sollte weitgehend bis 2026 abgeschlossen sein. Der Abschluss der Transaktion wird für Mitte 2025 erwartet in Abhängigkeit von der Erfüllung bestimmter Abschlussbedingungen. Bis dahin wird das Geschäft als Sondereinfluss außerhalb des Kerngeschäfts von Fresenius ausgewiesen. Die Transaktion beinhaltet eine Mitgabe von Liquidität; aus der Transaktion wird ein negativer Sondereinfluss in Höhe von bis zu einem niedrigen dreistelligen Mio-€-Betrag erwartet.

1 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA jeweils auf Basis der zu aktuellen Währungsrelationen durchschnittlichen Jahreswechselkurse gerechnet; pro-forma-Akquisitionen /-Desinvestitionen; vor Sondereinflüssen; inklusive Leasingverbindlichkeiten, inklusive Dividende der Fresenius Medical Care

Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in der Überleitungsrechnung.

Apherese
Ein medizintechnisches Verfahren, bei dem aus dem Blut einer Person eine bestimmte Blutkomponente separiert wird und die verbleibenden Blutbestandteile dem Organismus wieder zugeführt werden. Dieses Verfahren wird bei der Sammlung von verschiedenen Blutkomponenten bei Blutspenden sowie in der Therapie von Patientinnen und Patienten eingesetzt.
Zum Gesamt-Glossar
Biosimilars
Biosimilars sind Nachahmerprodukte von biotech­nologisch hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biopharmazeutika.
Zum Gesamt-Glossar
Cashflow
Wirtschaftliche Messgröße, die den Netto­zufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.
Zum Gesamt-Glossar
EBIT (Earnings before Interest and Taxes)
Das EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern. Abschreibungen und Zuschreibungen auf das Anlagevermögen sind im EBIT enthalten.

Das EBIT errechnet sich aus Umsatzerlösen abzüglich der Positionen Umsatzkosten, Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.
Zum Gesamt-Glossar
Enterale Ernährung
Zufuhr von Nährstoffen als Trink- und Sondennahrung unter Einbeziehung des Magen-Darm-Traktes.
Zum Gesamt-Glossar
Mehrkammerbeutel
Der Mehrkammerbeutel enthält alle Makronährstoffe wie Aminosäuren, Glukose und Lipide sowie Elek­trolyte in separaten Kammern. Erst unmittelbar vor der Infusion werden durch einfaches Öffnen der einzelnen Kammern alle Nährstoffe im Beutel vermischt. Dies verringert das Kontaminationsrisiko und führt zu Zeit­ersparnis bei der Vorbereitung von Infusionen.
Zum Gesamt-Glossar
Operativer Cashflow
Der operative Cashflow ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit darstellt. Er errechnet sich aus Jahresüberschuss abzüglich nichtzahlungswirksamer Erträge und zuzüglich nicht zahlungswirksamer Aufwendungen.
Zum Gesamt-Glossar
Parenterale Ernährung
Zufuhr lebenswichtiger Nährstoffe direkt in die Blutbahn (intravenös). Sie wird notwendig, wenn der Zustand der Patientin oder des Patienten es nicht zulässt, dass Nährstoffe in ausreichender Menge oral oder als Trink- und Sondennahrung aufgenommen und verstoffwechselt werden.
Zum Gesamt-Glossar
Vor Sondereinflüssen
Um die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden die Ergebnisgrößen gegebenenfalls zusätzlich um Sondereinflüsse bereinigt und entsprechend mit „vor Sondereinflüssen“ gekennzeichnet. Eine Überleitungsrechnung ist im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigt auf, wie sich die Sondereinflüsse zusammensetzen.
Zum Gesamt-Glossar
Working Capital
Umlaufvermögen (inklusive Aktiver Rechnungs­abgrenzungsposten) - Rückstellungen - Lieferanten­verbindlichkeiten - Übrige Verbindlichkeiten  - Passiver Rechnungsabgrenzungsposten.
Zum Gesamt-Glossar

Themenfilter

Ergebnisse für