Gesundheit und Sicherheit
Angabepflicht |
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Bezeichnung mit Referenz |
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Verfahren zur Einbeziehung von Verbrauchern und Endnutzern in Bezug auf Auswirkungen |
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Unsere Auswirkungen, Risiken und Chancen [S4 SBM-3] Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen und ihr Zusammenspiel mit Strategie und Geschäftsmodell
Unser Versprechen Committed to Life unterstreicht unsere Mission: Menschenleben zu retten sowie die Lebensqualität und Gesundheit von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Dies wollen wir erreichen, indem wir den Zugang zu bezahlbaren, innovativen Medizinprodukten ermöglichen, klinische Versorgung in hoher Qualität anbieten und die Rahmenbedingungen für einen sicheren Umgang mit Arzneimitteln schaffen. Dies ist mit tatsächlichen positiven Auswirkungen für die Gesundheit und Sicherheit der Patientinnen und Patienten in unseren Gesundheitseinrichtungen sowie in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette verbunden. Die hohe Versorgungsqualität liegt darüber hinaus auch in unserem eigenen Interesse, da diese unmittelbar mit Behandlungserfolg und -dauer zusammenhängt. Dazu gehört auch die Einhaltung der geltenden Hygienevorgaben in unseren Gesundheitseinrichtungen. Eine qualitativ hochwertige Versorgung bzw. Behandlung kann dazu beitragen, die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus zu verkürzen, die Lebensqualität zu verbessern und damit auch die finanziellen Mittel, die für eine Behandlung notwendig sind, effizient einzusetzen. Darüber hinaus trägt dies zur Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen mit den Prozessen und Strukturen in unseren Gesundheitseinrichtungen bei.
In unserem Geschäftsbetrieb und in unserer nachgelagerten Wertschöpfungskette gilt es, potenzielle negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu vermeiden: Dazu zählen individuelle Vorfälle wie Qualitätsmängel während eines Krankenhausaufenthalts, bei der Herstellung und dem Vertrieb von Medizinprodukten, innerhalb der Verwaltung oder eine fehlerhafte Anwendung unserer Produkte. Daraus können sich kurzfristig finanzielle Risiken ergeben und gesundheitliche Schäden für Menschen, sowie langfristige Reputationsschäden. Etwa dann, wenn dadurch das in uns gesetzte Vertrauen geschmälert wird, unser gesellschaftliches Ansehen sinkt oder Schadensersatzzahlungen, z. B. durch Personenschäden, und weitere Kosten die Folge sind.
Unser Ansatz [S4-1] Konzepte im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern
Konzernweites Qualitätsmanagement für Patienten- und Produktsicherheit
Unser Anspruch ist es, Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen. Dies haben wir in unserem konzernweit gültigen Verhaltenskodex festgeschrieben. Wir bieten medizinische Behandlungen und Produkte an, die unsere strengen Anforderungen an Qualität und Sicherheit erfüllen. Für die Sicherheit von Patientinnen und Patienten und ihr Wohlergehen ist es wichtig, dass wir unsere Produkte ordnungsgemäß kennzeichnen, unsere Dienstleistungen transparent beschreiben und ihnen oder ihren Angehörigen in unseren Gesundheitseinrichtungen alle relevanten und notwendigen Informationen zur Verfügung stellen. Medizinisches Fachpersonal informieren wir hierzu über geeignete Kommunikationskanäle, z. B. spezielle Websites, sowie durch geschulte Expertinnen und Experten aus unseren Unternehmensbereichen. Unsere internen Schulungen beinhalten auch den integren und achtsamen Umgang mit Dritten, z. B. Angehörigen, sofern die jeweilige Funktion oder ein Aufgabengebiet dies erfordern.
Dieser Konzernansatz zum Qualitätsmanagement umfasst grundsätzlich alle Geschäftsaktivitäten in den jeweiligen geografischen Gebieten, unsere vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette sowie alle Stakeholdergruppen, die unmittelbar auf die Sicherheit und Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen einzahlen. Die Anforderungen, mit denen wir die Qualität und Sicherheit von Arzneimitteln sowie medizintechnischen Produkten einerseits sowie die Gesundheit und Sicherheit von Patientinnen und Patienten andererseits sicherstellen wollen, unterscheiden sich in unseren Gesundheitseinrichtungen und Produktionsstätten. Daher haben die beiden Operating Companies jeweils Strategien und Managementkonzepte implementiert, die durch entsprechende Managementsysteme, Handbücher sowie Richtlinien gestützt werden.
Im Qualitätsmanagement überwachen, steuern und verbessern wir Prozesse mithilfe von Kennzahlen. Wir messen die Behandlungsqualität, die Patientensicherheit, die Patientenzufriedenheit, aber auch die Produktsicherheit mithilfe verschiedener Indikatoren. Hinzu kommen Hygienevorgaben in unseren Gesundheitseinrichtungen, die wir anhand spezifischer Parameter kontrollieren. Interne Spezialistinnen und Spezialisten überprüfen relevante Daten in den Unternehmensbereichen regelmäßig, zum Teil täglich.
Treten Abweichungen auf, leiten unsere Fachleute Ursachenanalysen oder Peer-Reviews ein; sie bewerten die Abweichungen und bestimmen gegebenenfalls Korrektur- oder Präventionsmaßnahmen. Regelmäßige, mindestens jährlich durchgeführte interne Audits und Selbstprüfungen sowie externe Prüfungen und Audits unterstützen die Kontrolle von Daten und Managementansätzen, sowohl für zertifizierte als auch für nicht zertifizierte Einrichtungen. So wollen wir gewährleisten, dass die Aktivitäten zur Sicherstellung der Gesundheit von Patientinnen und Patienten im Einklang mit den internen Richtlinien und gesetzlichen Bestimmungen stehen. Das übergreifende Ziel ist, die Effizienz und die Abdeckung unserer Qualitätsmanagementsysteme zu erhöhen und damit die Verlässlichkeit der eingesetzten Verfahren und Systeme sicherzustellen.
Grundlegende Konzernregelungen, in denen wir ebenfalls unsere hohen Standards in Bezug auf die Qualität und Sicherheit unserer Produkte, Dienstleistungen und Therapien formulieren, z. B. der Verhaltenskodex des Fresenius-Konzerns, sind auf der Website www.fresenius.com/de verfügbar. Sofern es spezifische Richtlinien gibt, die die operative Geschäftstätigkeit der Unternehmensbereiche betreffen, sind diese auch auf den Websites von Landesgesellschaften einsehbar. Richtlinien, die Prozesse zur Sicherheit von Patientinnen oder Patienten sowie der Produktqualität adressieren, stehen den Beschäftigten im Intranet der Unternehmensbereiche zur Verfügung.
Wie die Interessen von Patientinnen und Patienten berücksichtigt werden, erfahren Sie im Abschnitt Einbeziehung von Patientinnen und Patienten.
Einhaltung internationaler Anforderungen und eigener Leitlinien
Um die Gesundheit und Sicherheit der Patientinnen und Patienten sicherzustellen, gilt es, die Transparenz im Gesundheitssektor zu fördern und den Zugang zu hochwertigen Informationen zu ermöglichen. Dies entspricht unserem eigenen Anspruch. Bei Fresenius Kabi bezieht sich dies insbesondere auf die Kennzeichnung und Produktinformation. Bei Fresenius Helios fassen wir unsere Bemühungen unter dem Begriff der Patienteninformation zusammen. Die Unternehmensbereiche des Konzerns müssen sich dabei an sektorspezifische Gesetze halten, die z. B. den Umgang mit Zahlungen an Fachkräfte und Organisationen des Gesundheitswesens regeln, die Weitergabe von Daten aus klinischen bzw. Patientenstudien bestimmen oder Transparenz bei Preisfestsetzungs- und Erstattungsverfahren für pharmazeutische Produkte verlangen. Zudem sind sie dazu verpflichtet, unsere eigenen ethischen Grundsätze bei ihren Geschäftstätigkeiten zu berücksichtigen.
Unsere Qualitätsmanagementsysteme erfüllen entsprechende Standards, bauen auf diesen auf oder orientieren sich an ihnen. Neben der Einhaltung geltender Gesetze sind für das Qualitätsmanagement international gültige Rahmenwerke besonders bedeutend für die Produktqualität an unseren Produktionsstätten bzw. Distributionszentren und nachfolgend auch für die Produktsicherheit. Vorrangig ist stets die Erfüllung der strengen regulatorischen Vorgaben.
In unseren Kliniken und Gesundheitseinrichtungen wenden wir international anerkannte Standards aus dem Krankenhausbereich, lokale behördliche Vorgaben und Gesetze für die ambulante und stationäre Versorgung von Patientinnen und Patienten an, in Deutschland z. B. das Fünfte Buch Sozialgesetzbuch (SGB V), das Grundanforderungen an die Qualitätssicherung regelt.
Unser Engagement für die Produktsicherheit sowie die Gesundheit und das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten wird von externen Partnern oder Aufsichtsbehörden überprüft und zertifiziert. Wir erweitern nach vorn gerichtet die Anzahl unserer Produktionsstandorte und Gesundheitseinrichtungen, die nach ISO 9001 oder den geltenden international anerkannten Pflege- oder Krankenhausstandards als zertifiziertes Fachzentrum für bestimmte Behandlungsbereiche anerkannt sind. Die Standorte halten sich mindestens an die internen Qualitätsstandards, die die geltenden gesetzlichen Bestimmungen berücksichtigen. Neben der ISO Norm 9001 der International Organization for Standardization (ISO) nutzen wir u. a. folgende Qualitätsgrundsätze oder -standards:
- die Methodik der Initiative Qualitätsmedizin (IQM), das Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM), die Standards der Joint Commission International (JCI) und der spanischen UNE für Gesundheitseinrichtungen sowie
- Good Manufacturing Practice (GMP), current Good Manufacturing Practice (cGMP), Good Distribution Practice (GDP), Guideline on Good Pharmacovigilance Practices (GVP), den Code of Federal Regulations (CFR) der U.S. Food and Drug Administration (FDA) und die
- Norm ISO 13485 für Medizinprodukte in unserem Produktionsgeschäft.
Darüber hinaus ist es z. B. im Bereich der Antibiotikaproduktion unser Anliegen, über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Qualitätsstandards mit zu entwickeln, die die Sicherheit, Gesundheitsschutz und den Schutz der Umwelt berücksichtigen. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie im Themenstandard E2 Umweltverschmutzung. Im Bereich der Behandlungsqualität setzen wir in Deutschland Maßstäbe durch unsere entsprechende systemische Kennzahlenerfassung und externe Berichterstattung. Wir sind Gründungsmitglied der Brancheninitiative IQM – Initiative Qualitätsmedizin. Nicht alle Standorte verfügen über den gleichen Umfang an Zertifizierungen, da die Abdeckung innerhalb der Unternehmensbereiche abhängig von den anzuwendenden Standards oder Vorgaben ist.
Je nach Geschäftsfeld und Markt unterliegen wir weiteren spezifischen regulatorischen Anforderungen und Standards. Dazu zählen u. a. die Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals – REACH), die Richtlinie zur Beschränkung bestimmter gefährlicher Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräten (Restriction of Hazardous Substances – RoHS) sowie die Verordnung über Medizinprodukte (Medical Device Regulation – MDR). Darüber hinaus wenden wir die gesetzlichen Regelungen an, die sich auf die konkrete Anwendung von Produkten am Menschen beziehen, z. B. Produktsicherheitsvorgaben in Bezug auf bedenkliche Stoffe in Einwegprodukten im Krankenhaus.
Ergänzend folgen die Unternehmensbereiche eigenen Richtlinien, die konkrete Handlungsanweisungen für spezifische Prozesse enthalten und zum Teil eng mit den bestehenden gesetzlichen Anforderungen verknüpft sind. So werden verantwortungsvolles Marketing, Werbung und Vertrieb in unseren Produktsegmenten nicht nur entlang externer regulatorischer Vorgaben für Gesundheitsbetriebe gesteuert, sondern auch über interne Bestimmungen, z. B. solche, die das Zulassungsmanagement nationaler und internationaler wissenschaftlicher Marketingunterlagen betreffen. Für unser Gesundheitsdienstleistungsgeschäft gelten ebenfalls Vorschriften für ethisches Marketing, die auf gesetzlichen Bestimmungen zu Erstattungssystemen von Krankenkassen und Versicherungsträgern basieren. In Deutschland gelten für Ärztinnen und Ärzte bzw. Krankenhäuser die Musterberufsordnung (MBO-Ä), das Heilmittelwerbegesetz (HWG) und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). Diese Gesetze sollen dem Patientenschutz dienen und verhindern, dass sich Ärztinnen und Ärzte möglicherweise von kommerziellen Interessen leiten lassen und ihren Profit über das Wohl von Patientinnen und Patienten stellen. Diese Bestimmungen und Themen werden deshalb teilweise auch in den Compliance-Richtlinien unserer Unternehmensbereiche adressiert, soweit sie das Thema Vorteilsgewährung an Ärztinnen und Ärzte sowie Vertreterinnen und Vertreter anderer Gesundheitsberufe betreffen.
Unser konzernweites Menschenrechtsprogramm steht in Einklang mit international anerkannten Instrumenten, die für unsere Verbraucher und Endnutzer relevant sind, einschließlich der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Unternehmen und Menschenrechte. Wir berichten über unsere Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechtspolitik im Themenstandard S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette.
Im Berichtsjahr 2024 wurden Fresenius keine Verstöße gegen die Einhaltung der Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, der Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit oder der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen in seiner nachgelagerten Wertschöpfungskette gemeldet, von denen Verbraucher und / oder Endnutzer betroffen sind.
Konzernweite Governance und Verantwortlichkeiten
Im Vorstand ist der Vorstandsvorsitzende u. a. zuständig für die konzernübergreifende Strategie sowie für konzernweite Ansätze zu Patienten- und Produktsicherheit oder Qualitätsmanagement, die von der Konzernfunktion Corporate Development entwickelt werden. Seit dem 1. August 2024 besteht zudem die Funktion des Fresenius Chief Medical Officers (CMO) für den Konzern.
Der CMO vertritt unseren Konzern gegenüber medizinischen und wissenschaftlichen Entscheidungsträgern. Darüber hinaus berät er den Vorstand und die Unternehmensbereiche bei medizinischen Fragestellungen und konzipiert und realisiert eigene Projekte. Der CMO berichtet regelmäßig an den Leiter Corporate Development.
Die jeweiligen Geschäftsführungen der Unternehmensbereiche tragen die Verantwortung für die operative Unternehmensführung. Die Verantwortung für Patienten- und Produktsicherheit bzw. für Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung regeln die jeweiligen Geschäftsführungen z. B. über einen Geschäftsverteilungsplan.
Innerhalb der Unternehmensbereiche müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen sicherstellen, dass die geltenden Regelungen zu Qualität und Sicherheit stets angewendet werden.
Eine besondere Sorgfaltspflicht haben dabei die Beschäftigten in den Produktionsstätten, medizinischen Versorgungszentren und Kliniken. Die Organisations- und Kontrollstrukturen sind an die Erfordernisse der jeweiligen Unternehmensbereiche angepasst.
Ausführungen zu Verantwortlichkeiten und Vorgaben im Vorstand sowie im Aufsichtsrat sind jeweils im Standard ESRS 2, Abschnitt GOV-1 Unsere Nachhaltigkeitsorganisation erläutert.
Qualitätsmanagement bei Fresenius Kabi
Ein wichtiges Ziel des Qualitätsmanagements von Fresenius Kabi ist es, die Anwendbarkeit, Wirksamkeit und Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen zu verfolgen und kontinuierlich zu verbessern. Um die Funktionsfähigkeit eines Produktrisikomanagements zu gewährleisten, hat das Unternehmen ein integriertes Qualitätsmanagementsystem, sowie ein Überwachungs- und Meldesystem etabliert.
Das Qualitätsmanagement gibt vor, dass Beschäftigte auf allen Ebenen, global bis lokal, entsprechend ihren Funktionen regelmäßig qualitätsbezogen geschult werden müssen. Dazu gehört auch, dass alle neu eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder solche, die innerhalb des Unternehmens in eine neue Funktion wechseln, entsprechend trainiert werden bzw. dass die zuständige Führungskraft den Trainingsbedarf ermittelt.
Fresenius Kabi überprüft regelmäßig die Effektivität des Qualitätsmanagementsystems durch interne Qualitätsaudits. Lieferanten unterliegen einem Qualifizierungsprozess, der sich an der Relevanz des zu liefernden Produkts oder der Dienstleistung für Fresenius Kabi orientiert. In diesem Rahmen prüft der Unternehmensbereich auch, ob die Lieferanten notwendige Qualitätstrainings regelmäßig durchführen. Lieferanten werden alle drei bis fünf Jahre auditiert.
Entlang der Wertschöpfungskette von Fresenius Kabi finden zusätzlich Inspektionen durch Behörden sowie Audits durch unabhängige Organisationen und Kunden statt. Fresenius Kabi ergreift umgehend geeignete Maßnahmen, um etwaige, bei den Prüfungen erkannte Schwachstellen oder Mängel zu beheben.
Das Qualitätsmanagementsystem ist für alle Organisationen des Unternehmensbereichs Fresenius Kabi verbindlich.
Die zentrale Qualitätsmanagementfunktion von Fresenius Kabi berichtet direkt an das Mitglied des erweiterten Führungsteams des Unternehmensbereichs (Executive Leadership Team – ELT), das für die Funktion Technical Operations & Quality zuständig ist. Die Zentralfunktion legt übergreifende Standards und Anforderungen für das Qualitätsmanagement des Unternehmensbereichs fest. Weitere Qualitätssicherungsfunktionen sind im gesamten Unternehmensbereich definiert, um die Einhaltung der unternehmensweiten Standards und Vorgaben zu gewährleisten. Für das globale Vigilanzsystem sind die Funktionen der zentralen Sicherheitsbeauftragten (Corporate Safety Officers) von Fresenius Kabi verantwortlich. Diese sollen sicherstellen, dass der Unternehmensbereich schnell auf sicherheitsrelevante Ereignisse reagieren kann.
Das Qualitätsmanagementsystem von Fresenius Kabi ist nach der Norm ISO 9001 organisiert. Die Einhaltung der Norm wird von TÜV SÜD in jährlichen Audits auf globaler Ebene überprüft und umfasst 123 Fresenius Kabi-Organisationen durch eine Matrixzertifizierung; eine weitere Organisation verfügt über eine lokale ISO-9001-Zertifizierung. Darüber hinaus haben Produktionsstätten ergänzende Zertifizierungen, z. B. nach dem Standard ISO 13485 für Medizinprodukte, Lebensmittelsicherheit nach FSSC 22000 oder im Allgemeinen die GMP für Arzneimittel.
Frühwarnsysteme im Produktrisikomanagement
Weltweit verantwortliche Sicherheitsbeauftragte reagieren unverzüglich, sobald Fresenius Kabi Kenntnis von einem qualitätsrelevanten Ereignis erlangt. Sie initiieren und koordinieren weltweit notwendige Maßnahmen wie Produktrückrufe. Mit dem Frühwarnsystem evaluiert Fresenius Kabi qualitätsrelevante Informationen aus verschiedenen Risikofeldern, um frühzeitig Risiken zu identifizieren und Vorsorge- oder Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Das Frühwarnsystem ist so ausgestaltet, dass geschulte Reklamations- und Sicherheitsbeauftragte weltweit Reklamationen und Nebenwirkungen in Datenbanken erfassen und entsprechende Informationen an interne Fachleute zur Prüfung weiterleiten. Zudem nutzt Fresenius Kabi interne und externe Audits sowie Kennzahlen, die der internen Steuerung und Optimierung der Qualitätsprozesse dienen. Auf diese Weise können die Sicherheitsprofile der Produkte weltweit kontinuierlich bewertet werden. Interne Verfahren stellen sicher, dass wir im Segment Gesundheitsprodukte umgehend und angemessen reagieren können, wenn bei einem unserer Produkte neue Nebenwirkungsmeldungen identifiziert wurden. Diese neuen Nebenwirkungen werden medizinischen Fachkräften in einem bestimmten Format, dem Dear Health Care Professional Letter, zeitnah mitgeteilt. So stellen wir sicher, dass die Patientinnen und Patienten mit Produkten behandelt werden, die unseren Sicherheitsstandards entsprechen.
Fresenius Kabi erfasst, evaluiert und meldet einzelne Nebenwirkungen nach regulatorischen Vorgaben weltweit an Gesundheitsbehörden. Zudem bewertet Fresenius Kabi regelmäßig das Nutzen-Risiko-Verhältnis der eigenen Produkte auf Basis von sicherheitsrelevanten Informationen aus verschiedenen Quellen (z. B. Nebenwirkungsmeldungen, medizinische Literatur). Die Ergebnisse dieser Analysen werden in Form von periodischen Sicherheitsberichten bei den Behörden eingereicht.
Als pharmazeutisches Unternehmen ist Fresenius Kabi gemäß regulatorischen Vorgaben verpflichtet, sein Vigilanzsystem in einer Pharmakovigilanz-Stammdokumentation (Pharmacovigilance System Master File – PSMF) zu beschreiben. Aus allen lokalen Fresenius Kabi-Marketing und -Vertriebsorganisationen erfasst das Unternehmen dafür in einer globalen Datenbank quartalsweise entsprechende Vigilanzdaten und wertet diese aus.
Neben der rechtzeitigen Bewertung und Meldung einzelner Nebenwirkungen an die Behörden werden auch kumulative Bewertungen von Nebenwirkungen vorgenommen, um die Sicherheit der Produkte zu erhöhen (Signalerkennung). Dazu gehören wichtige Ereignisse, z. B. Meldungen über eine Nebenwirkung mit tödlichem Ausgang, um zu bewerten, ob neue Informationen über ein bekanntes Nebenwirkungsprofil oder eine neue Nebenwirkung eines Produkts vorliegen, die das Nutzen-Risiko-Profil verändern.
Kennzeichnung und Produktinformation
Die Produkte von Fresenius Kabi werden auf der Grundlage globaler bzw. nationaler Vorschriften und Standards klassifiziert, z. B. als Arzneimittel, Ernährungsprodukte, pharmazeutische Wirkstoffe oder Medizinprodukte. Die Vermarktung dieser Produkte unterliegt verschiedenen gesetzlichen Anforderungen und Vorschriften, um eine vollständige und faktenbasierte Produktinformation zu gewährleisten.
Fresenius Kabi verfügt über eine globale Richtlinie und globale Standardverfahrensanweisungen für seine Produktinformationen, um sicherzustellen, dass diese den geltenden Gesetzen und Vorschriften entsprechen und die Produktinformation zur korrekten Anwendung klar, genau und nicht irreführend ist.
Auch unterliegen die Produkte von Fresenius Kabi bestimmten Kennzeichnungsanforderungen. Die Kennzeichnung der Produkte wird regelmäßig im Rahmen der Regulierungen und Aktivitäten zur Vigilanz – also zur Einhaltung von Gesetzen bezogen auf Arzneimittelnebenwirkungen – überprüft und bei Bedarf aktualisiert. Fresenius Kabi erneuert z. B. die Produktkennzeichnung, wenn die zuständigen Behörden, wie der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), relevante Informationen veröffentlichen. Die zuständige Funktion von Fresenius Kabi verwendet ein elektronisches Managementsystem für Produktkennzeichnungen, um die für die Kennzeichnung notwendigen Informationen oder gedrucktes Verpackungsmaterial für die Etikettierung zu verwalten und deren Richtigkeit sicherzustellen. Richtungsweisend sind in diesem Zusammenhang auch die EU-Richtlinie über gefälschte Arzneimittel oder der US-amerikanische Drug Supply Chain Security Act (DSCSA). Fresenius Kabi berücksichtigt deren Vorgaben und hat hierzu für die relevanten Produkte entsprechende Prozesse zur Serialisierung, Prüfung und Nachverfolgbarkeit eingeführt.
Behandlungsqualität bei Fresenius Helios
Der Unternehmensbereich Fresenius Helios wird über die Holding Helios Health gesteuert. Aufgrund der unterschiedlichen nationalen regulatorischen Rahmenbedingungen und Standards sowie von Unterschieden in den Geschäftsmodellen liegt die Verantwortlichkeit für Patientinnen und Patienten sowie Produktsicherheit bei den Geschäftsführungen von Helios Deutschland und Helios Spanien. Die Ausgestaltung der Managementansätze der Segmente wird innerhalb der jeweiligen Geschäftsführungen geregelt, z. B. über einen Geschäftsverteilungsplan. Der CMO des Konzerns koordiniert darüber hinaus Synergieprojekte zwischen den Segmenten in diesem Bereich sowie in den Bereichen medizinische Qualität und Forschung.
Alle Kliniken von Helios in Deutschland sowie in Spanien wenden die internen Qualitätsvorgaben an und werden in die externe Berichterstattung zu Qualitätskennzahlen oder zur Patientenzufriedenheit einbezogen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Kennzahlen.
Patientinnen und Patienten können anhand der öffentlich verfügbaren Qualitätsindikatoren für die Fresenius Helios Krankenhäuser in Deutschland und die öffentlichen Krankenhäuser in Spanien u. a. ablesen, wie oft bestimmte Behandlungen durchgeführt werden. Dies gibt ihnen wichtige Hinweise über die Erfahrung sowie Routine der Ärztinnen und Ärzte und hilft ihnen dabei, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Behandlung zu treffen. Weiter wird die Patientenzufriedenheit jährlich im Helios Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. So soll Transparenz über die Erfahrungen von Patientinnen und Patienten in unseren Krankenhäusern geschaffen werden.
Qualitätsmanagement Fresenius Helios in Deutschland
In Deutschland haben wir in den vergangenen Jahren ein externes Qualitätsmanagementsystem mitentwickelt, mit dem Ziel, Transparenz zu den Ergebnissen der Behandlungsqualität in den Kliniken herzustellen und diese vergleichbar zu machen. Im Jahr 2008 erfolgte der Zusammenschluss der Helios-Kliniken mit 14 anderen Klinikträgern zur Initiative Qualitätsmedizin (IQM). Mittlerweile ist IQM die größte freiwillige Qualitätsinitiative im deutschen Gesundheitswesen.
Helios Deutschland wendet bei allen Krankenhäusern das IQM-Managementsystem und die zugehörigen Qualitätsindikatoren G-IQI an. Neu akquirierte Einrichtungen werden von Beginn an in dieses Managementsystem einbezogen. Weitere Zertifizierungen umfassen die Anerkennung als medizinisches Kompetenzzentrum, z. B. für Onkologie, Diabetes, Endoprothetik oder für andere Fachrichtungen.
Das Qualitätsmanagementsystem bei Helios Deutschland stützt sich auf die Abrechnungsdaten (Routinedaten) aus der Behandlung von Patientinnen und Patienten. Für die spätere Abrechnung mit den Krankenkassen dokumentieren die Kliniken jeden Behandlungsschritt. Diese Routinedaten zeigen auf, wenn eine Heilung länger dauerte als erwartet, eine Komplikation oder sogar ein Todesfall auftrat. Daraus lässt sich ableiten, ob eine Behandlung wie gewohnt verlaufen ist oder ob möglicherweise Fehler aufgetreten sind. Fehler werden nachfolgend in Peer-Reviews untersucht.
In den insgesamt 30 Helios-Fachgruppen kommen die leitenden Ärztinnen und Ärzte ihrer jeweiligen Fachgebiete zusammen. Sie stellen sicher, dass das Wissen ihres medizinischen Fachgebiets in allen Kliniken verankert ist, und vertreten dieses sowohl nach innen als auch nach außen. Zudem beraten und entscheiden sie über die Einführung von Standardprozessen, die Auswahl medizinischer Produkte, sinnvolle Innovationen und über Kampagnen. Außerdem diskutieren sie Ergebnisse aus klinischen Studien und leiten daraus mögliche Änderungen von Behandlungsprozessen ab.
Jede Klinik und jede Abteilung erhält monatlich einen Bericht über ihre medizinischen Behandlungsergebnisse. So können zentrale Qualitätsparameter kontinuierlich überwacht und bei Bedarf frühzeitig gegengesteuert werden. Die Daten verdeutlichen zudem, wie die Häuser im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, zu anderen Helios-Kliniken oder zu den IQM-Mitgliedskliniken abschneiden.
Die medizinischen Fachbereiche von Helios Deutschland und Helios Spanien tauschen sich themenbezogen miteinander aus. So profitieren z. B. die deutschen Kliniken davon, dass bei Helios Spanien die ambulante und die stationäre Versorgung sehr eng vernetzt sind, und können sich diese Erfahrungen zunutze machen.
Aufgabe der Lenkungsgruppe Qualitätsmanagement in Deutschland ist es, quartalsweise die zentralen Steuerungsprozesse des medizinischen Qualitätsmanagements und der Patientensicherheitsmaßnahmen abzustimmen. Ebenfalls quartalsweise bewerten die medizinischen Führungsgremien der Krankenhäuser gemeinsam mit den Medical Consultants sämtliche berichtspflichtigen Kennzahlen. Für Einrichtungen mit auffälligen Werten (verdächtige Qualitätskennzahlen bzw. Meldefälle in Bezug auf Patientensicherheit) finden in der Folge Berichtstermine mit der Lenkungsgruppe statt, um Maßnahmen festzulegen, die noch im Laufe eines Jahres umgesetzt werden müssen. Das können z. B. auf Klinikebene Peer-Reviews sein oder auf Unternehmensebene, wenn erforderlich, standortübergreifende Qualitätsmanagementmaßnahmen.
Qualitätsmanagement bei Fresenius Helios in Spanien
Das Qualitätsmanagement von Fresenius Helios in Spanien konzentriert sich auf drei Bereiche: Sicherheit und Angemessenheit der klinischen Praxis, Erfahrungen der Patientinnen und Patienten sowie Qualität bei der Erbringung von Dienstleistungen.
Um unseren Anforderungen zu entsprechen, hat Fresenius Helios in Spanien ein Qualitätsmanagementsystem implementiert, das die Definition und Umsetzung eines jährlichen Qualitätsplans umfasst. Dieser Plan beinhaltet definierte Ziele und die Überwachung von KPIs und fördert die Entwicklung von Projekten, die Umgestaltung von Prozessen und deren Implementierung im Unternehmen. Der Plan schließt mit der Zertifizierung und Akkreditierungen durch anerkannte Gesellschaften ab.
Fresenius Helios in Spanien lässt alle spanischen Kliniken, sobald diese im Unternehmensbereich integriert sind, nach ISO 9001 zertifizieren. Zudem werden sie zertifiziert nach der spanischen Vereinigung für Normung UNE (z. B. für die Überwachung, Prävention und Kontrolle von Infektionen sowie für die Patientensicherheit) oder gemäß anderen im Krankenhausbereich anerkannten Standards (z. B. nach JCI sowie dem EFQM-Modell).
Fresenius Helios in Spanien verfügt über eine Strategie zur Patientensicherheit, die das spanische Segment regelmäßig überprüft und bei Bedarf anpasst, um eine qualitativ hochwertige Versorgung in seinen Krankenhäusern zu gewährleisten und die Patientensicherheit zu garantieren. Diese Strategie deckt alle Bereiche ab, die sich direkt auf die Patientensicherheit auswirken, und beinhaltet neue Ansätze, die an spezifische und innovative Pflegeprozesse angepasst sind.
Die im Qualitätsplan enthaltenen Maßnahmen werden in den Gesundheitseinrichtungen durch verschiedene Methoden umgesetzt, z. B. indem Helios Spanien die Sicherheit und Angemessenheit der klinischen Praxis in seine jährlichen Ziele einbezieht. Dies trägt auch dazu bei, Ziele an den Unternehmensrichtlinien und -verfahren auszurichten.
Im Jahr 2024 hat Fresenius Helios in Spanien die Analyse der Kasuistik in den Krankenhäusern anhand der im Minimum Basic Data Set (MBDS) enthaltenen Informationen weiter vertieft. Kasuistik ist die Untersuchung von behandelten Fällen, um daraus Rückschlüsse auf den Krankheitsverlauf für zukünftige Behandlungen zu ziehen. Helios Spanien überprüft die Indikatoren zweimal jährlich, um die Prozesse zu verbessern.
Die Funktion des CMO von Helios Spanien verantwortet die Koordinierung der Patientenversorgung und -sicherheit sowie die Forschung. Dabei erhält die Funktion Unterstützung durch die Abteilung Corporate Operations. Deren Fokus liegt darauf, Therapien und andere Gesundheitsangebote zu verbessern sowie digitale Anwendungen im ambulanten Bereich zu entwickeln und zu vermarkten. Die zentrale Risikofunktion gewährleistet die korrekte Anwendung der Risikomanagementstandards der Gruppe durch Überwachung und Beratung sowohl auf zentraler als auch auf lokaler Ebene. Ebenso sind die Risikoverantwortlichen verpflichtet, die Risiken, die unter ihrer Verantwortung gemanagt werden müssen, zu identifizieren, zu bewerten, zu kontrollieren und zu melden. Das Komitee für Patientensicherheit (Corporate Patient Safety Committee) ist für die Implementierung der zentralen Strategie für Patientensicherheit verantwortlich, die durch die im nachfolgenden Abschnitt beschriebenen Zielvorgaben gestützt wird.
Hygienemanagement in unseren Krankenhäusern
Im Hygienemanagement konzentriert sich Helios in Deutschland sowie in Spanien u. a. auf folgende Aspekte: eine engmaschige Infektions- und Erregerüberwachung, regelmäßige Hygieneschulungen des Klinikpersonals (etwa zur korrekten Händedesinfektion) und die Kontrolle des Antibiotikaverbrauchs. Die Umsetzung und Einhaltung der krankenhaushygienischen Maßnahmen in unseren deutschen und spanischen Kliniken begleitet und überwacht speziell weitergebildetes Personal – z. B. Hygienefachschwestern und -pfleger, Krankenhaushygienikerinnen und -hygieniker sowie Hygienebeauftragte.
Patienteninformation
Mithilfe des Behandlungsvertrags sowie spezieller Aufklärungsdokumente und Datenschutzerklärungen informiert Fresenius Helios die Patientinnen und Patienten sowie gegebenenfalls deren Angehörige innerhalb seiner deutschen und spanischen Kliniken über den Patientenaufnahmeprozess. Das Therapieziel besprechen diese gemeinsam bei Aufnahme und Entlassung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Während des Aufenthalts sind auch die Pflegekräfte wichtige Kontaktpersonen und Mittler zwischen dem ärztlichen Personal und den Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen.
Allgemeine Schwerpunktthemen kommuniziert Fresenius Helios über ein Online-Magazin, Social Media, auf den deutschen und spanischen Websites sowie im Rahmen von Kommunikationskampagnen für die interessierte Öffentlichkeit. Darüber hinaus finden in vielen Kliniken Informationsveranstaltungen zu spezifischen medizinischen Themen statt (Patientenakademien).
Einbeziehung von Patientinnen und Patienten [S4-2] Verfahren zur Einbeziehung von Verbrauchern und Endnutzern in Bezug auf Auswirkungen [S4-3] Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen und Kanäle, über die Verbraucher und Endnutzer Bedenken äußern können
Fresenius Kabi
Produktüberwachung
Fresenius Kabi führt regelmäßig Anwenderbefragungen durch und hat diese Tätigkeit über das Post-Market-Surveillance-System (PMS) im Qualitätsmanagementsystem integriert.
Ein wichtiger Aspekt der Produktsicherheit ist die Kennzeichnung mit dem CE-Label (Conformité Européenne – Europäische Konformität). Diese verweist darauf, dass ein Produkt vom Hersteller geprüft wurde und alle EU-weiten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt. Es ist Pflicht für alle weltweit hergestellten Produkte, die in der EU vermarktet werden. Mit dem PMS-System will der Unternehmensbereich gewährleisten, dass Daten aus der Produktion und den Nachproduktionsaktivitäten für CE-gekennzeichnete Geräte, die auf den Markt gebracht, auf dem Markt bereitgestellt oder in Betrieb gehen, durch einen oder mehrere Prozesse erfasst und analysiert werden. Dazu sammelt das PMS-System Informationen, zeichnet diese auf und analysiert sie aktiv und systematisch. Dies soll Fresenius Kabi ermöglichen, Einblicke in relevante Daten zur Qualität, Leistung und Sicherheit eines Geräts während seiner gesamten Lebensdauer zu erhalten, die erforderlichen Schlussfolgerungen zu ziehen und etwaige vorbeugende und korrigierende Maßnahmen zu bestimmen, umzusetzen und zu überwachen.
Im Detail kann Post-Market Surveillance dabei unterstützen:
- die Risiken beim praktischen Gebrauch eines Produkts systematisch zu identifizieren,
- die Leistungsfähigkeit der Produkte bei der Anwendung zu überprüfen,
- Produktfehler und unentdeckt gebliebene Sicherheitsprobleme zu finden,
- die Nutzen-Risiko-Bewertung kontinuierlich zu aktualisieren und
- notwendige Maßnahmen wie Rückrufe schnell einzuleiten.
Für jedes entsprechende Produkt wird in einem PMS-Plan über die Lebensdauer dokumentiert, wie Verbraucher und / oder Endnutzer hinsichtlich der Produktüberwachung involviert werden, z. B. durch Trainings von Fachpersonen oder Kommunikation über die bestehende Meldesysteme, die nachfolgend beschrieben werden. Weiter wird spezifiziert, wie die Zusammenarbeit ausgestaltet wird. Gleiches gilt für die Phasen, in denen die Einbeziehung erfolgen kann. Auf der Website www.fresenius-kabi.com/de sind weiterführende Informationen verfügbar.
Nur durch eine kontinuierliche und systematische Überwachung nach dem Inverkehrbringen können wir als Hersteller gewährleisten, dass die Medizinprodukte den Patientinnen und Patienten den versprochenen Nutzen bieten und dass keine unbeherrschten Herstellerrisiken existieren.
Nebenwirkungsmeldungen und Meldesysteme
Die Überwachung unerwünschter Reaktionen oder Ereignisse (Nebenwirkungen) im Zusammenhang mit der Anwendung von Arzneimitteln wird als Pharmakovigilanz (Arzneimittelsicherheit) bezeichnet. Die gesetzlich festgelegten Pharmakovigilanz-Verpflichtungen beziehen sich auf Arzneimittel, die beim Menschen angewendet werden. Vergleichbare Vorschriften bestehen für Medizinprodukte.
Fresenius Kabi bezieht Patientinnen und Patienten im Rahmen des Frühwarnsystems und der Risiko-Nutzen-Überwachung von Produkten ein, wie in diesem Themenstandard im Abschnitt S4-1 Unser Ansatz, Qualitätsmanagement bei Fresenius Kabi, ausführlich beschrieben.
Der Unternehmensbereich informiert seine Kunden und die Öffentlichkeit unverzüglich über festgestellte Mängel oder Maßnahmen der Produkt- und Patientensicherheit; dies kann direkt oder gegebenenfalls durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit geschehen.
Die Meldung von bekannten oder nicht bekannten Nebenwirkungen trägt dazu bei, mehr Informationen zur Sicherheit von Medikamenten oder Medizinprodukten zu sammeln. Zu diesem Zweck stellt der Unternehmensbereich Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen sowie medizinischem Personal Kontaktdaten und Formulare zur Verfügung. Über diese können die genannten Personen Nebenwirkungen melden, die im Zusammenhang mit den Arzneimitteln oder Medizinprodukten von Fresenius Kabi stehen könnten. Auf dem gleichen Weg können sie zudem auf mögliche Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln des Unternehmensbereichs aufmerksam machen. Alle eingehenden Meldungen werden umgehend bearbeitet.
Neben den unternehmenseigenen Meldekanälen gibt es z. B. in Deutschland die Möglichkeit, eine Meldung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte abzugeben. Ähnliche Prozesse sind in Ländern, in denen wir Produkte vertreiben, behördlich vorgegeben und werden im Beipackzettel aufgeführt.
Die Verfügbarkeit von Meldekanälen für Nebenwirkungen oder andere Reaktionen, die im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten oder der Anwendung von Medizinprodukten auftreten, ist zwingend regulatorisch vorgeschrieben. Die Kontaktdaten führt Fresenius Kabi deshalb in den jeweiligen Beipackzetteln auf.
Die rechtzeitige Bearbeitung der Nebenwirkungsmeldungen aus allen Quellen sowie deren Meldung an die Behörden überwacht der Unternehmensbereich mithilfe von Leistungsindikatoren. Fresenius Kabi strebt an, alle periodischen Sicherheitsberichte weltweit rechtzeitig an die Behörden zu melden – und so zu 100 % im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen zu stehen. Angaben zu den Zielen und Compliance-Raten von Fresenius Kabi finden Sie im Abschnitt Kennzahlen.
Neben der behördlich geregelten und bei Patientinnen und Patienten sowie ärztlichem und pflegerischem Personal etablierten Meldung von Nebenwirkungen ist kein ergänzender Schutz von Einzelpersonen für diese Form der Kommunikation notwendig. Die behördlichen Vorgaben zielen darauf ab, dass Verbraucher und / oder Endnutzer über Strukturen und Verfahren informiert sind und diese kennen. Im Fall von Nebenwirkungsmeldungen sind zudem keine Vergeltungsmaßnahmen angezeigt, da es sich hierbei nicht um Hinweise auf potenzielle Compliance-Verstöße handelt, sondern um individuelle gesundheitliche Wirkweisen bei Menschen. Die Meldung selbst trägt zum Schutz von Patientinnen und Patienten bei und ist somit immer positiv zu bewerten.
Fresenius Helios
Patientenzufriedenheitsmessung und Beschwerdeprozesse
Wir führen in allen unseren Krankenhäusern Befragungen zur Patientenzufriedenheit durch – in Deutschland wird dazu der Helios-Servicemonitor, in Spanien der Net Promoter Score (NPS) genutzt. Dabei unterscheiden wir nicht innerhalb der Patientenkreise und berücksichtigen die Sichtweisen aller Patientinnen und Patienten gleichermaßen.
Mit dem Helios-Servicemonitor misst der Unternehmensbereich an seinen deutschen Klinikstandorten einmal wöchentlich die Zufriedenheit der stationären Patientinnen und Patienten. Beschäftigte vor Ort führen mit ihnen kurze Interviews zur Pflege und zum Service durch. Die anonymisierten Daten können von jeder Klinik individuell in einem aktuellen Tages-, Wochen- oder Monatsturnus eingesehen werden. Die jeweilige Klinikgeschäftsführung und weitere autorisierte Personen erhalten die monatlichen Abfrageergebnisse, um sich ein Bild von der allgemeinen Zufriedenheit zu machen und Kritikschwerpunkte zu identifizieren. Darüber hinaus veröffentlicht Helios Deutschland Befragungsergebnisse und weiterführende Daten zur medizinischen Behandlungsqualität im Internet unter dem Menüpunkt Qualität bei Helios (www.helios-gesundheit.de). Statistisch auffällige Ergebnisse prüft das lokale Management und leitet gegebenenfalls Maßnahmen ein.
In Spanien nutzt Fresenius Helios den NPS, um konkrete Rückmeldungen von Patientinnen und Patienten, die stationär, ambulant oder als Notfall behandelt wurden, zu erhalten. Dabei wird 48 Stunden nach dem Krankenhausaufenthalt eine E-Mail an Patientinnen und Patienten verschickt, in der sie gefragt werden, ob sie das Krankenhaus und dessen Dienstleistungen empfehlen würden. Die Ergebnisse wertet Helios Spanien zentral und für jedes Krankenhaus nach medizinischer Fachrichtung und Krankenhausbereich aus. Auf diese Weise sollen sich die NPS-Ergebnisse kontinuierlich verbessern. Ergebnisse finden Sie im Abschnitt Kennzahlen.
Meldesysteme
In allen Kliniken in Deutschland und Spanien setzt Fresenius Helios ein Berichts- und Lernsystem ein, um kritische Zwischenfälle ohne Schädigung von Patientinnen und Patienten zu melden (Critical Incident Reporting System – CIRS). Es ist anonym, in allen Bereichen einer Klinik verwendbar und dient in erster Linie dem Schutz von Patientinnen und Patienten sowie Beschäftigten. Auf Basis von Informationen, die über das Meldesystem erfasst werden, können mögliche Fehler in Prozessen und Abläufen sichtbar werden. Hieraus kann Fresenius Helios Maßnahmen für Verbesserungen ableiten. Ergänzend werden in den Kliniken jährlich Sicherheitsbegehungen durchgeführt. Gefahrenquellen, die für den gesamten Unternehmensbereich relevant sind, werden so identifiziert und können abgestellt werden.
Darüber hinaus dient ein eigenes System dazu, regelmäßig die Patientensicherheit in den Kliniken zu erfassen. Bei Fresenius Helios besteht eine Meldepflicht für vermeidbare schwerwiegende Schadensereignisse, die der Unternehmensbereich über sogenannte Patientensicherheitsindikatoren (PSI) kategorisiert. Diese bezeichnen gut vermeidbare unerwünschte Ereignisse, die zu besonders schwerwiegenden Schäden bei Patientinnen und Patienten führen können. Dazu gehören etwa Patienten- und Seitenverwechslungen im Rahmen einer Operation oder unabsichtlich im Körper belassene Fremdkörper. Die PSI beinhalten sowohl international etablierte als auch Helios-eigene Indikatoren zur Patientensicherheit.
Helios Spanien verwendet ein Online-Meldesystem für alle Arten von Vorfällen – von Beinaheunfällen bis hin zu sogenannten Sentinel-Ereignissen. Letztere beschreiben nach Definition der JCI schwerwiegende Ereignisse, die die Gesundheit von Patientinnen und Patienten gefährden und zum Tod, zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden oder zu schweren, zeitlich begrenzten Beeinträchtigungen führen können. Das System ist für alle Angehörigen der Gesundheitsberufe und Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeiter zugänglich. Die Kommission für Patientensicherheit des jeweiligen Krankenhauses analysiert die gemeldeten Ereignisse mindestens vierteljährlich. Sie ermittelt Trends und Ursachen, um die notwendigen Verbesserungen umzusetzen. Diese Analyse wird ebenfalls im Meldesystem erfasst und der oder die Meldende bekommt eine Rückmeldung.
Die Wirksamkeit der oben beschriebenen Kanäle verfolgen wir, indem wir deren Nutzung in Form von eingegangenen Meldungen überwachen.
Verfahren zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen
Ein wichtiger Teil des Fehlermanagements von Fresenius Helios ist die Erfassung von Behandlungsfehlervorwürfen, ob berechtigt oder unberechtigt. Diese Vorwürfe umfassen in unterschiedlichem Maße alle Fachrichtungen und alle Stufen der Behandlung von Aufklärung und Diagnostik über Operation bis Therapie und Nachsorge. In unseren Krankenhäusern ermutigen wir unsere Beschäftigten sowie unsere Patientinnen und Patienten aktiv, Vorfälle zu melden, einschließlich gefährlicher oder unsicherer Bedingungen und Beinaheunfällen, um die Patientensicherheit zu erhöhen. Die daraus abgeleiteten Abhilfemaßnahmen erweisen sich dann als wirksam, wenn in der betroffenen Gesundheitseinrichtung Meldungen nicht wiederholt auftreten.
Klinische Warnmeldungen sind ebenfalls ein wichtiges Instrument, das von der Medizinischen Direktion von Helios Spanien eingesetzt wird, um Zwischenfälle im Bereich der Patientensicherheit zu verhindern. Diese liefern Krankenhäusern wichtige Informationen im Zusammenhang mit unerwünschten Ereignissen und der Durchführung rechtzeitiger Interventionen.
Helios Deutschland hat für Klinikleitungen sowie Chefärztinnen und -ärzte ein Fokusziel in Bezug auf Patientensicherheit formuliert, in dem die Implementierung von aus Haftpflichtfällen abgeleiteten Maßnahmen verankert ist. Dadurch will der Unternehmensbereich die Aufarbeitung von patientensicherheitsrelevanten Vorfällen fördern und die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen vorantreiben.
Patientinnen und Patienten, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Dritte können zudem unsere weiteren Meldekanäle nutzen, um ihre Bedenken oder Bedürfnisse mitzuteilen. Informationen zu unseren Hinweisgebersystemen und dem Schutz von Hinweisgebern finden Sie im Themenstandard G1 Unternehmensführung im Abschnitt G1-1 Unser Ansatz, Meldesysteme.
Unsere Maßnahmen [S4-4] Ergreifung von Maßnahmen in Bezug auf wesentliche Auswirkungen auf Verbraucher und Endnutzer und Ansätze zum Management wesentlicher Risiken und zur Nutzung wesentlicher Chancen im Zusammenhang mit Verbrauchern und Endnutzern sowie die Wirksamkeit dieser Maßnahmen
Im Berichtsjahr wurde über die etablierten Meldekanäle kein Vorfall im Bereich Verbraucher und Endnutzer gemeldet, der den Ruf oder die finanzielle Lage von Fresenius wesentlich hätte beeinträchtigen können und aus dem wir direkte Maßnahmen auf Konzernebene hätten ableiten müssen. Dies betrifft sowohl Meldungen im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit von Patientinnen und Patienten als auch Hinweise zur Nichteinhaltung einschlägiger Gesetze und Vorschriften. Fresenius ist deshalb überzeugt, dass die getroffenen Maßnahmen und Initiativen wirksam waren.
Über etwaige Menschenrechtsvorfälle oder mögliche Probleme, von denen wir über unsere etablierten Meldewege Kenntnis erlangen, berichten wir im Themenstandard S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette.
Mit unseren auch im Berichtsjahr durchgeführten Präventivmaßnahmen, wie beispielhaft nachfolgend erläutert, wollen wir unseren identifizierten wesentlichen Auswirkungen, Risiken oder Chancen im Zusammenhang mit der Gesundheit und Sicherheit von Patientinnen und Patienten begegnen. Dies schließt solche Auswirkungen, Risken und Chancen ein, die zu Beginn des Themenstandards erläutert werden. Wir wollen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befähigen, angemessen zu reagieren, wenn sie ein Fehlverhalten oder eine Nichteinhaltung unserer internen Bestimmungen oder externer Vorschriften feststellen.
In Spanien haben wir im Berichtsjahr intensiv an der Umsetzung von Maßnahmen gearbeitet, die sich aus Haftungsfällen ergeben haben sowie aus gemeldeten Vorfällen, bei denen es aus Sicht der klinischen Praxis und der Sicherheit Verbesserungsmöglichkeiten gab. Damit will Fresenius Helios in Spanien die Einführung von Präventivmaßnahmen in allen Krankenhäusern fördern, um eine Wiederholung solcher Vorfälle zu vermeiden. In diesem Zusammenhang hat die Medizinische Direktion von Helios Spanien im Jahr 2024 Sitzungen zur Patientensicherheit und zum Risikomanagement organisiert, um Erfahrungen auszutauschen. Außerdem gibt es ein Corporate Medical Claims Committee, das vierteljährlich zusammentritt, um gemeinsam mit den medizinischen Leitungen der beteiligten Krankenhäuser Schadensfälle mit hohen Auswirkungen zu analysieren.
Darüber hinaus hat Fresenius Helios im Jahr 2024 z. B. die nachfolgenden Präventivmaßnahmen im Rahmen des Qualitätsmanagements umgesetzt.
Peer-Reviews
An Standorten in Deutschland, die einzelne Qualitätsziele nicht erreichen, analysiert Fresenius Helios die Behandlungen und Abläufe, um Verbesserungspotenzial zu identifizieren und umzusetzen. Besonders bedeutsam sind dabei die spezifischen Auditverfahren im ärztlichen und pflegerischen Bereich, die sogenannten Peer-Review-Verfahren – Falldiskussionen im Fachkollegium. In Deutschland kooperieren im Peer-Review speziell ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner aus den Helios-Kliniken sowie aus dem Netzwerk IQM und hinterfragen statistische Auffälligkeiten. Ihre Erkenntnisse lassen sich im Krankenhaus in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzen – mit dem Ziel, die Sicherheit der Patientinnen und Patienten weiter zu erhöhen.
Training
Fresenius Helios verfügt in Deutschland über drei Simulations- und Notfallakademien: in Erfurt, Krefeld und Hildesheim. Hier werden u. a. OP-Verfahren oder Krisenszenarien im OP trainiert. Darüber hinaus finden solche Trainings in den Kliniken selbst statt. In den Fachbereichen Notfallmedizin, Anästhesie, Intensivmedizin und Geburtshilfe entscheiden Beschlüsse der jeweiligen Fachgruppen über die Inhalte und die Teilnehmerzahl der verbindlichen Trainings.
In Spanien führt Fresenius Helios Trainings zu Patientensicherheit, Qualitätsmanagement sowie zu Themen, die für die Arbeitsabläufe in Krankenhäusern relevant sind, durch. Darüber hinaus bietet Helios Spanien mehrere Online-Schulungen zur Patientensicherheit an. Sie sind obligatorisch für neue Beschäftigte und für solche, deren Tätigkeit direkt mit der Pflege zusammenhängt. Krankenhausübergreifende klinische Trainings und Treffen sollen zudem den Wissensaustausch innerhalb unseres Kliniknetzwerks fördern. Kennzahlen zu den im Jahr 2024 absolvierten Trainings finden Sie im Themenstandard S1 Arbeitskräfte des Unternehmens im Abschnitt S1-13 Kennzahlen für Weiterbildung und Kompetenzentwicklung.
Die beschriebenen Präventivmaßnahmen sind nicht Teil eines Aktionsplans, dem erhebliche operative Ausgaben (OpEx) und Investitionsausgaben (CapEx) zugewiesen sind. Etwaige benötigte Mittel werden auf den Einzelfall zugeschnitten definiert.
Unsere Ziele und Ambitionen [S4-5] Ziele im Zusammenhang mit der Bewältigung wesentlicher negativer Auswirkungen, der Förderung positiver Auswirkungen und dem Umgang mit wesentlichen Risiken und Chancen
Die Anwendung höchstmöglicher Qualitäts- und Sicherheitsstandards, die Wirksamkeit von Produkten und Serviceangeboten sowie die Einhaltung regulatorischer Bewertungs- und Compliance-Anforderungen sind wesentliche Voraussetzungen, um unsere Ambition zu unterstützen: den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern und die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, setzen wir uns spezifische Ziele in den Unternehmensbereichen.
Ziele von Fresenius Kabi
Fresenius Kabi hat sich die nachfolgenden Ziele in Bezug auf die Gesundheit und Sicherheit von Patientinnen und Patienten gesetzt.
Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses der Produkte
Compliance-Raten mit dem Ziel 100 % bezogen auf die qualitätsbezogene Berichterstattung:
- Individuelle Nebenwirkungsmeldungen: Das Ziel von Fresenius Kabi ist es, alle erfassten einzelnen Nebenwirkungen weltweit rechtzeitig an die Behörden zu melden.
- Übermittlung periodischer Sicherheitsberichte: Der Unternehmensbereich hat sich zum Ziel gesetzt, alle Sicherheitsberichte in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften einzureichen, und ist daher bestrebt, 100 % der periodischen Sicherheitsberichte rechtzeitig bei den Behörden einzureichen.
- Übermittlung von Vigilanzdaten: Das Ziel ist es, rechtzeitig Daten aller weltweiten Marketing- und Vertriebsorganisationen zu erhalten.
Die definierten Ziele basieren auf behördlichen Vorgaben zur Einreichung der entsprechenden Berichte. Diese Anforderungen sind in Prozessbeschreibungen dokumentiert und Bestandteil der fachspezifischen Trainings. Weiter werden diese Ziele bereits seit vielen Jahren in der Nachhaltigkeitsberichterstattung kommuniziert.
Die Fortschrittsmessung des Ziels und die Evaluation der Kennzahlen erfolgen mindestens einmal jährlich im Rahmen der Geschäftsberichterstattung von Fresenius. Im Berichtsjahr 2024 hat Fresenius Kabi erneut sehr hohe Werte für die Berichterstattung von Vigilanzkennzahlen erreicht. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von allen pharmazeutischen Produkten blieb 2024 unverändert.
Audit & Inspection Score
Fresenius Kabi hat sich zum Ziel gesetzt, fortlaufend einen Audit & Inspection Score von 2,3 oder besser zu erreichen. Die Kennzahl zeigt an, wie viele schwerwiegende Abweichungen bei den betrachteten Inspektionen und Audits durchschnittlich identifiziert wurden.
Die Festlegung des Zielwerts erfolgte initial auf Basis der erreichten historischen Ergebnisse von behördlichen Inspektionen und Audits. Daraus leitete Fresenius Kabi einen Zielwert ab, der nicht überschritten werden soll. Da es sich um ein rein unternehmensinternes Instrument handelt, wurden keine weiteren Interessenträger einbezogen.
Der Aufsichtsrat der Fresenius Management SE als zuständiges Gremium für die Vorstandsvergütung hat den Audit & Inspection Score in die kurzfristige variable Vorstandsvergütung integriert und das Ziel beschlossen.
Die Zielerreichung wird jährlich anhand des Audit & Inspection Score überprüft. Das Ziel wurde im Jahr 2024 erreicht. Weitere Informationen zu den Ergebnissen finden Sie im folgenden Abschnitt Kennzahlen.
Ziele von Fresenius Helios
In unseren Gesundheitseinrichtungen in Deutschland und Spanien fokussieren wir uns auf Ziele, die die Behandlungsqualität, die Pflege sowie die Zufriedenheit von Patientinnen und Patienten abbilden. Neben der Behandlungsqualität messen und kontrollieren wir auch solche Kennzahlen, die sich aus der Patientensicherheit ableiten.
Quote der erreichten Behandlungsqualität
Um die Qualität der Behandlungen in den Krankenhäusern zu messen, legt Fresenius Helios relative Unternehmensziele u. a. mittels der E-IQI(España Inpatient Quality Indicator)-Methodik in Spanien und der G-IQI(German Inpatient Quality Indicator)-Methodik in Deutschland fest. Die Quote der erreichten Behandlungsqualität im Jahr 2024 ist Bestandteil der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente des Vorstands:
- G-IQI (Deutschland, German Inpatient Quality Indicators): Zielwert 88 %
- E-IQI (Spanien, España Inpatient Quality Indicators): Zielwert 55 %
Die fortlaufenden Ziele legt Fresenius Helios jeweils für ein Jahr fest, überprüft diese nach Ablauf des Geschäftsjahres intern und passt die Zielwerte für das Folgejahr an. Die als Kennzahlen erhobenen Indikatoren sind ein quantitatives Maß, mit dem die medizinische Qualität beurteilt und bewertet werden kann. Ziel ist es, bei der entsprechenden Indikation jeweils besser als der vergleichbare nationale Durchschnitt zu sein.
Für die Festlegung der Ziele wurden keine Interessenträger einbezogen. Die Ziele sowie die Ergebnisse selbst werden jedoch umfassend und pro Krankenhaus öffentlich bekannt gegeben und pro Indikation auf der Website www.helios-gesundheit.de zugänglich gemacht.
Eine Kontrolle des unterjährigen Zielerreichungsgrads erfolgt in Deutschland im Rahmen einer internen monatlichen Auswertung durch den Zentralen Dienst Medizin, damit mögliche Abweichungen in der Behandlungsqualität zügig evaluiert und gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen werden können. Die Zielerreichung wird jährlich anhand der Qualitätskennzahlen überprüft, über die wir im Abschnitt Kennzahlen berichten. Im Berichtsjahr wurden die Ziele erreicht.
Verhinderung vermeidbarer Zwischenfälle
Ziel von Fresenius Helios ist es, jegliche vermeidbare Zwischenfälle in den deutschen und spanischen Krankenhäusern zu vermeiden.
Die Zielerreichung überprüft der Unternehmensbereich jährlich anhand der absoluten Anzahl der aufgetretenen vermeidbaren Zwischenfälle. Weitere Informationen finden Sie im folgenden Abschnitt Kennzahlen.
Ziele von Fresenius Helios Spanien
Helios Spanien verfügt zudem über zusätzliche jährliche Ziele in den Bereichen Qualität, Patientensicherheit und -zufriedenheit, deren Definition im Verantwortungsbereich des CMO liegt.
In unseren Krankenhäusern in Spanien werden diese Ziele in Bezug auf die Patientenzufriedenheit u. a. über den Net Promoter Score (NPS) gemessen.
Im Rahmen der jährlichen Leistungsbeurteilungen bewerten die zuständigen Führungskräfte von Helios Spanien, ob und wie die Ziele erreicht wurden. Im Berichtsjahr wurden die NPS-Ziele mit einem NPS von 65,4 (2023: 60,1) für Spanien und 81,5 für Kolumbien erreicht.
Kennzahlen S4-Unternehmensspezifisch
Fresenius Kabi
Qualitätsstandards
Die Kennzahlen zu Qualitätsstandards bei Fresenius Kabi geben die absolute sowie die relative Anzahl der nach ISO 9001, ISO 13485 und GMP / cGMP zertifizierten Einheiten des Unternehmensbereichs an.
Qualitätsstandard |
|
ISO 9001 |
|
ISO 13485 |
|
GMP / cGMP |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl zertifizierter Einheiten |
|
124 |
|
28 |
|
51 |
||||
Anzahl zertifizierter Einheiten, in %1 |
|
95,0 |
|
100,0 |
|
100,0 |
||||
|
Bei der Berechnung der prozentualen Abdeckung zertifizierter Einheiten wird die Anzahl absoluter Einheiten ins Verhältnis zu den Einheiten gesetzt, für die der jeweilige Standard relevant ist. Dabei kann es sich um Produktionsstätten, Distributionszentren sowie andere Einheiten handeln, für die die zuständige Zentralfunktion eine Zertifizierung vorsieht.
Audits und Inspektionen
Auf Basis der festgestellten Abweichungen bei Audits und Inspektionen errechnet Fresenius Kabi einen Audit & Inspection Score. Hierzu wird die Anzahl der kritischen und schwerwiegenden Abweichungen, die bei den GMP-Inspektionen durch die oben genannten Behörden identifiziert wurden, mit der Anzahl der schwerwiegenden Abweichungen aus den ISO-9001-Audits durch TÜV SÜD addiert und durch die entsprechende Menge der insgesamt durchgeführten Inspektionen und Audits geteilt. Dabei werden alle im Berichtsjahr durchgeführten Audits und Inspektionen berücksichtigt, zu denen Informationen zu Abweichungen bis Ende Januar des Folgejahres vorliegen. Kritische Mängel oder Abweichungen, falls identifiziert, oder der Entzug des Zertifizierungsstatus werden zur Gewichtung mit einem vorgegebenen Faktor multipliziert, um die Signifikanz zu berücksichtigen. Die Kennzahl zeigt an, wie viele schwerwiegende Abweichungen bei den betrachteten Inspektionen und Audits durchschnittlich identifiziert wurden.
|
|
2024 |
|
2023 |
---|---|---|---|---|
Audit & Inspection Score1 |
|
1,7 |
|
1,9 |
Interne Audits |
|
33 |
|
58 |
Externe Audits und Inspektionen |
|
92 |
|
111 |
2024 hat Fresenius Kabi insgesamt 33 interne Audits durchgeführt. Die externen Audits und Inspektionen beliefen sich im Berichtsjahr auf 92 (2023: 111), davon 19 GMP-Inspektionen, die durch die FDA, die australische Therapeutic Goods Administration (TGA), die kanadische Arzneimittelbehörde Health Canada sowie europäische Arzneimittelbehörden durchgeführt wurden. TÜV SÜD übernahm 15 Audits zum Qualitätsmanagementsystem (zertifizierende Einheit für den Standard ISO 9001).
Der Audit & Inspection Score lag 2024 bei 1,71 (2023: 1,9). Festgestellte Mängel und Abweichungen wurden und werden zeitnah mittels korrektiver und präventiver Maßnahmen (Corrective and Preventive Actions – CAPA) beseitigt und Prüfungen zur Effektivität dieser Maßnahmen wurden und werden festgelegt. Die festgestellten Mängel und Abweichungen hatten keinen Einfluss auf die Erteilung von GMP-Zertifikaten bzw. des ISO-9001-Zertifikats. 2024 sind keine Ereignisse mit wesentlichen negativen Auswirkungen erfasst worden, die dem Erreichen der vorgenannten Qualitätsmanagementziele entgegenstehen.
1 Die Prüfung des Audit & Inspection Score (Fresenius Kabi) als Teil der kurzfristigen variablen Vorstandsvergütung (STI) erfolgt mit hinreichender Prüfungssicherheit (reasonable assurance), wie im Prüfungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers ab Seite 407 im Geschäftsbericht ausgeführt.
Compliance-Raten Qualität
Die Compliance-Raten geben den prozentualen Anteil der rechtzeitig an die Behörden übermittelten periodischen Sicherheitsberichte an. Darüber hinaus bewertet Fresenius Kabi regelmäßig das Nutzen-Risiko-Verhältnis der eigenen Produkte auf Basis von sicherheitsrelevanten Informationen aus verschiedenen Quellen (z. B. Nebenwirkungsmeldungen, medizinische Literatur). Die Ergebnisse dieser Analysen werden in Form von periodischen Sicherheitsberichten bei den Behörden eingereicht. Aus allen lokalen Fresenius Kabi-Marketing- und Vertriebsorganisationen erfasst das Unternehmen quartalsweise entsprechende Vigilanzdaten in der Pharmakovigilanz-Stammdokumentation und wertet diese aus, um den behördlichen Vorgaben an die Pharmakovigilanz-Stammdokumentation nachzukommen. Im Berichtsjahr hat sich das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei keinem Produkt aufgrund neuer Nebenwirkungen verändert.
in % |
|
2024 |
|
2023 |
---|---|---|---|---|
Individuelle Nebenwirkungsmeldungen rechtzeitig gemeldet (global) |
|
99,7 |
|
99,9 |
Periodische Sicherheitsberichte rechtzeitig gemeldet (global) |
|
98,9 |
|
99,1 |
Rechtzeitige Übermittlung Vigilanzdaten intern |
|
100,0 |
|
100,0 |
Kommunikation neuer Nebenwirkungen
Wie im Abschnitt Frühwarnsysteme im Produktrisikomanagement erläutert, sind Arzneimittelhersteller verpflichtet, Nebenwirkungsmeldungen zu erfassen, zu bewerten und sie an die zuständigen Behörden zu melden. Sofern eine Behörde aufgrund von einer neuen oder nicht registrierten Nebenwirkungsmeldung zu der Ansicht kommt, dass das Nutzen-Risiko-Profil eines Medikaments sich verändert, erfolgt eine behördlich abgestimmte Kommunikation an alle betroffenen Arzneimittelhersteller.
Neue Nebenwirkungen betreffen alle Hersteller eines Arzneimittels, das den pharmazeutischen Wirkstoff enthält, der die Nebenwirkung verursacht hat. Alle Unternehmen, die das Produkt verkaufen, sind deshalb an der Kommunikation beteiligt. Im Berichtsjahr kam es zu einer Kommunikation an medizinisches Fachpersonal bezüglich neuer Nebenwirkungen (2023: 1).
Fresenius Helios
Qualitätskennzahlen
Die als Kennzahlen erhobenen Indikatoren sind ein quantitatives Maß, mit dem die medizinische Qualität beurteilt und bewertet werden kann. Die Kennzahlen geben an, wie viele der IQI-Einzelziele von Deutschland und Spanien erreicht wurden, absolut sowie relativ. Dabei nutzt der Unternehmensbereich für jede stationäre Krankenhausbehandlung bzw. jeden stationären Fall Vergleichsmessungen mit Referenzwerten des Statistischen Bundesamtes zum Bundesdurchschnitt in Deutschland oder vergleichbaren nationalen Werten in Spanien. Ziel ist es, bei der entsprechenden Indikation jeweils besser als der nationale Durchschnitt zu sein. Im Jahr 2024 wurden die Hybrid-DRGs (Diagnosis Related Group – diagnosebezogene Fallgruppierung) weiterhin im stationären Berechnungsverfahren mitberücksichtigt, um entsprechende Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Dabei handelt es sich um eine neue Abrechnungsform, die sowohl ambulante als auch bei Bedarf stationäre Behandlungen einschließt.
In Spanien beziehen wir solche Indikatoren ein, die aus Sicht der Geschäftsführung landesspezifisch relevant sind.
Auf Basis der G-IQI-Einzelergebnisse der Krankenhäuser in Deutschland lag die Zielquote bei 90,7 %1 (2023: 88,7 %). Von den berücksichtigten Kliniken haben 20 % eine Zielquote von 100 % erreicht. Weitere 39 % haben eine Zielquote von mindestens 90 % erreicht. In Spanien wurden 22 der Ziele erreicht. Die Zielquote, basierend auf allen 30 Zielen, betrug 73,3 %1 (2023: 76,7 %).
|
|
2024 |
|
2023 |
||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland, G-IQI-Einzelziele |
|
2.153 |
|
2.099 |
||||||
Davon erreicht |
|
1.953 |
|
1.862 |
||||||
Ziele erreicht, in %1 |
|
90,7 |
|
88,7 |
||||||
Spanien, E-IQI-Einzelziele |
|
30 |
|
452 |
||||||
Davon erreicht |
|
22 |
|
23 |
||||||
Ziele erreicht, in %1 |
|
73,3 |
|
76,72 |
||||||
|
Qualitätsstandards
Die Kennzahlen zu Qualitätsstandards bei Fresenius Helios geben die absolute sowie die relative Anzahl der nach ISO 9001 und IQM zertifizierten Einheiten des Unternehmensbereichs an.
Bei der Berechnung der prozentualen Abdeckung zertifizierter Einheiten wird die Anzahl absoluter Einheiten ins Verhältnis zu den Einheiten gesetzt, für die der jeweilige Standard relevant ist. In Spanien umfasst dies z. B. auch bestimmte Verwaltungs- sowie Serviceeinheiten.
Peer-Reviews
Die Kennzahl beschreibt die Anzahl der im Berichtsjahr durchgeführten Peer-Reviews bei Fresenius Helios in Deutschland. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Peer-Reviews. Im Jahr 2024 wurden 27 Peer-Reviews durchgeführt (2023: 22).
Servicemonitor Deutschland
Mit dem Helios-Servicemonitor misst der Unternehmensbereich an seinen deutschen Klinikstandorten einmal wöchentlich die Zufriedenheit der stationären Patientinnen und Patienten. Beschäftigte vor Ort führen mit ihnen kurze Interviews zur Pflege und zum Service durch.
Im Jahr 2024 wurden 56,0 % der behandelten Patientinnen und Patienten befragt. Typische Kritikpunkte betreffen etwa die Speisenversorgung und die Wartezeiten.
|
|
2024 |
|
2023 |
---|---|---|---|---|
Anzahl befragter Patientinnen und Patienten |
|
623.152 |
|
719.025 |
Anteil an allen behandelten Patientinnen und Patienten, in % |
|
56,0 |
|
64,0 |
Zufriedenheit, in % |
|
95,0 |
|
96,0 |
Net Promoter Score (NPS)
Der NPS ist eine Kennzahl zur Messung der Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten bei Fresenius Helios in Spanien, erhoben wird der Wert auch für unsere Krankenhäuser in Kolumbien. Den Score berechnen wir aus dem Verhältnis zwischen positiven und negativen Rückmeldungen bzw. Weiterempfehlungen.
Ende 2024 betrug das Wachstum des NPS Spanien im Vergleich zum Vorjahr mehr als 8 %, beeinflusst durch Verbesserungen im Bereich der Notfallmedizin.
|
|
2024 |
|
2023 |
---|---|---|---|---|
NPS Spanien |
|
65,4 |
|
60,1 |
Anzahl Bewertungen |
|
1.451.695 |
|
818.485 |
NPS Kolumbien |
|
81,5 |
|
k.A. |
Anzahl Bewertungen |
|
89.542 |
|
k.A. |
Patientenrelevante Meldungen: Vermeidbare Zwischenfälle
In unseren Krankenhäusern in Deutschland und Spanien erfassen wir Patientensicherheitsindikatoren. Dazu zählen bestimmte Schadensereignisse, die in anderen Ländern an Gesundheitsbehörden verpflichtend gemeldet werden müssen. Dort werden diese Ereignisse auch als Never Events, Adverse Events, Sentinel Events oder auch Serious Reportable Events bezeichnet. Dazu gehören u. a. Seiten- und Patientenverwechslungen oder auch unbeabsichtigt zurückgelassene Fremdkörper nach einer Operation. Nicht alle dieser Indikatoren sind vermeidbare (fehlerhafte) Ereignisse.
Zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Ländern berichten wir vermeidbare schwerwiegende Schadensereignisse. 2024 wurden insgesamt 43 vermeidbare schwerwiegende Schadensereignisse gemeldet, die sich negativ auf das Unternehmensziel, diese zu vermeiden, auswirken.
Die Qualitätskennzahlen basierend auf IQM werden zusätzlich noch innerhalb der Initiative von unabhängigen Expertinnen oder Experten geprüft.
1 Die Zielerreichung für die Vergütung wurde auf Basis von 30 der insgesamt 45 Ziele berechnet.
2 Die Prüfung der Inpatient Quality Indicators (Fresenius Helios) als Teil der kurzfristigen variablen Vorstandsvergütung (STI) erfolgt mit hinreichender Prüfungssicherheit („reasonable assurance“), wie im Prüfungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers ab Seite 407 im Geschäftsbericht ausgeführt.